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Abflug! Jürgen Klopp und andere Aufhörer/Weggeher nach seinem letzten Bundesligaspiel als BVB-Trainer.

© AFP/Stollarz

Borussia Dortmund schlägt Werder Bremen: Jürgen Klopp: Scheiden macht auch Spaß

Rührselig bis lustig: Zum Bundesliga-Abschied von Jürgen Klopp als Dortmunder Trainer schenkt ihm seine Mannschaft einen 3:2-Erfolg gegen Werder Bremen.

Pünktlich mit dem Abpfiff begann es in Dortmund zu regnen. Die Szene wirkte wie inszeniert, der Himmel weinte und mit ihm etliche Zuschauer im mit über 80.000 Zuschauern gefüllten Stadion. Auch Jürgen Klopp kämpfte mit den Tränen, der Trainer hatte Probleme, seine Gefühle im Griff zu behalten. Das war auch der Grund dafür, warum er seine letzten Worte an die Fans von der Videoleinwand einspielen ließ, und nicht live über das Mikrofon sprach. Szenen wie bei seinem Abschied aus Mainz, als seine tränenerstickte Stimme kaum zu verstehen war, wollte sich Borussia Dortmunds Ikone dieses Mal ersparen.

Die Szenen waren auch so schon emotional genug. „Dies ist ein außergewöhnlicher Ort, der meine Heimat geworden ist“, sagte Klopp, „ich habe jede Sekunde genossen und nehme einen ganz, ganz großen Sack voller positiver Erinnerungen mit.“ Und bevor er um 17.41 Uhr zum letzten Mal den Rasen seines Stadions verließ, verkündete der 47-Jährige: „Wir sehen uns. Ganz bestimmt. Irgendwann.“ 

„Taschentücher bereithalten“, hatten die in Dortmund ansässigen „Ruhr-Nachrichten“ vor dem letzten Spieltag der Saison getitelt, nun war es so weit. Die ersten Gänsehautmomente gab es bereits eine viertel Stunde vor Spielbeginn, als der langjährige Kapitän Sebastian Kehl unter orkanartigen Ovationen verabschiedet wurde. Wenig später ging das Gefühlskino weiter, als auf der Südtribüne die Choreografie entrollt wurde: „Wir brauchen viele Jahre, bis wir verstehen, wie kostbar Augenblicke sein können. Danke Jürgen“, war neben dem riesigen Konterfei des scheidenden Trainers zu lesen. Die große Abschiedsinszenierung wird weitergehen, wenn in einer Woche beim Pokalendspiel in Berlin beim finalen Akt der letzte Vorhang fällt. 

So ganz nebenbei spielten Borussia Dortmund und Werder Bremen auch noch Fußball, es ging um nichts Geringeres als eine Eintrittskarte für den europäischen Wettbewerb. Die sicherte sich der BVB durch ein souverän herausgespieltes 3:2 (3:1), zu dem Kagawa, Aubameyang und Mkhitaryan die Dortmunder Tore beisteuerten. Für Werder trafen Öztunali und Gebre Selassi. Dortmunds Sieg hätte wesentlich höher ausfallen können, doch das alles interessierte an diesem Nachmittag nur am Rande. Als Pokalsieger abtreten und noch einmal mit dem LKW um den Borsigplatz fahren, so stellt sich Klopp seinen Ausstand nach sieben tollen Jahren vor. Seine Mannschaft scheint bereit, ihm diesen letzten Wunsch zu erfüllen.

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