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Wuchtiger Angreifer. Aleksandar Spirovski zählte in der vergangenen Saison zu den Leistungsträgern des SCC . Jetzt hat sich seine Mannschaft in BR Volleys umbenannt, doch Spirovski soll unverändert für wichtige Punkte bei den Berlinern sorgen. Foto: camera4

© picture alliance / Camera4

Sport: Kaltstart in die neue Epoche

Nach nur wenigen gemeinsamen Trainingseinheiten beginnen die Berlin Volleys heute die neue Saison

Berlin - Laserstrahlen durchziehen die Dunkelheit, aus den Boxen dröhnt Rockmusik, dann Spotlight, Cheerleader tanzen; willkommen zur Show, willkommen zum Saisonauftakt der Volleyball-Bundesliga. So wird es am Freitag aussehen, kurz vor dem Spielbeginn, kurz bevor in der Schmeling-Halle die BR Volleys, der vormalige SC Charlottenburg, und Düren um 20 Uhr Uhr aufeinander treffen. Für Lasershow und Musik ist jene Firma verantwortlich, die auch die Heimspielauftritte des Handball-Bundesligisten THW Kiel und die Handball-WM 2007 in Deutschland inszenierte.

Der passende Rahmen also für eine neue sportliche Epoche. Bei den Berlin Volleys sehen sie das ja so. Mit dem neuen Sponsor kam eine Namensumbenennung und eine Erhöhung des Etats. Und alle Heimspiele finden jetzt in der Schmeling-Halle statt. Da ist nur noch ein kleines sportliches Problem: „Bis zum Spielbeginn gegen Düren haben wir als komplette Mannschaft nur vier Trainingseinheiten absolviert“, sagt BR-Volleys-Trainer Mark Lebedew.

Es ging nicht anders, die Volleys haben so viele Nationalspieler, die bis vor kurzem für ihre Nationalteams im Einsatz waren, dass Lebedew den personellen Mangel verwalten musste. „Ich persönlich habe so eine Vorbereitung noch nie erlebt“, sagt der Australier. „Aber bei Spitzenteams ist so etwas normal.“ Wer viele Spitzenspieler hat, der muss leiden.

Die Frage ist, wie groß das Leid zunächst ist. Gegen Düren erwarten die Volleys einen Sieg, alles andere ist undenkbar. „Die Spieler sind alle fit“, sagt Lebedew zwar, „die haben ja keinen Urlaub gemacht.“ Aber sie haben halt auch nicht in Berlin großartig zusammen gespielt. Was das in den Feinheiten bedeutet, hat Lebedew am vergangenen Wochenende bei einem Turnier in Polen erlebt. „Das Zusammenspiel war noch nicht perfekt, das konnte auch gar nicht sein. Wir hatten mal gut, mal schlecht gespielt.“ Gegen Polens Meister Skra Belchatow, letztjähriger Finalist in der Champions League, unterlagen die Berliner 0:3, gegen Lotos Trefi Gdansk siegten sie 3:2.

Die wichtigsten Neuzugänge, Mittelblocker Tomas Kmet, und Diagonalangreifer Paul Carroll, hatten dabei ihre ersten großen Tests mit dem Rest der Mannschaft. Mittelblocker Felix Fischer ist von Kmet schon angenehm überrascht. „Er hängt überhaupt nicht den Star heraus. Er ist total bodenständig.“ Er könne sich einiges abschauen von dem 170-maligen slowakischen Nationalspieler. Für Lebedew ist Kmet „der beste Mittelblocker der Liga“.

Paul Carroll, wie Kmet zuletzt bei Haching, hat Lebedew beeindruckt, „weil er weiß, wie die verschiedenen Teile der Mannschaft zusammenpassen“. Dass er gut angreifen könne, „haben wir sowieso gewusst“. Und falls er mal ausfallen sollte, steht Aleksandar Spirovski bereit, der in der vergangenen Saison viele starke Spiele gezeigt hatte.

Die Rolle des abgewanderten Scott Touczinsky allerdings wird Carroll nicht ausfüllen können. Manager Kaweh Niroomand hatte Außenangreifer Touczinsky auch deshalb 2010 geholt, weil der US-Amerikaner diesen unbedingten Siegeswillen hatte und damit sein Team mitriss. „Diese Rolle kann im neuen Team niemand komplett ausfüllen“, sagt Lebedew. „Diese Aufgaben müssen jetzt mehrere ausfüllen.“

Jaroslav Skach, der langjährige Zuspieler, darf sich angesprochen fühlen. Er kennt die großen Erwartungen, genau deshalb gibt er ja auch Vorwarnung: „Unsere Fans müssen ein wenig Geduld mit uns haben.“

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