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Sport: Kampf gegen die Depression

Gegen Piräus will Bayer den positiven Trend verfestigen

Leverkusen (Tsp/dpa). Menschen, die im Profifußball tätig sind, legen sich bei öffentlichen Auftritten in der Regel eine übervorsichtige Zurückhaltung auf. Jedes falsche Wort könnte einen Orkan auslösen, aber manchmal siegt eben doch die Spontaneität. Klaus Toppmöller, der Trainer von Bayer Leverkusen, hat am Wochenende in einem unbedachten Augenblick gesagt: „Uns bleibt in diesem Jahr auch gar nichts erspart.“ Der Satz widersprach ein wenig der im Moment öffentlich propagierten Stimmung bei Bayer, einem konzertierten Esgeht-wieder-aufwärts-Gefühl. Vielleicht verrät Toppmöllers Äußerung, wie wacklig der Aufstieg der Leverkusener immer noch ist.

Möglicherweise ändert sich das, wenn die Fußballer von Bayer heute (20.45 Uhr) in der heimischen Bayarena mit einem Sieg gegen Olympiakos Piräus den Einzug in die Zwischenrunde der Champions League perfekt machen sollten. „Dies gäbe auch für die Bundesliga Aufwind und Sicherheit“, sagt Manager Reiner Calmund. Allerdings weiß er auch, dass in den bisher 15 Pflichtspielen zaghaften Ansätzen zu Höhenflügen immer wieder Enttäuschungen gefolgt sind. „Deshalb sind wir nur erleichtert und nicht glücklich“, sagte Calmund nach dem 1:1-Unentschieden am Samstag bei Hertha BSC.

Gegen die Griechen haben die Leverkusener noch etwas gutzumachen: Das Hinspiel verloren sie 2:6. „Man lässt sich kein zweites Mal so vors Bein treten“, sagt Trainer Klaus Toppmöller. „Es muss kein 6:2 werden, ich wäre auch mit einem 1:0 einverstanden. Wir haben alles in der Hand.“

Allerdings hat Bayers Manager Calmund auch das Scheitern einkalkuliert: „Wir haben nur die erste Gruppenphase im Etat vorgesehen.“ Auch bei einer Niederlage gegen Piräus, die Bayer dann im letzten Gruppenspiel nur noch mit einem Sieg bei Manchester United wettmachen könnte, würde Calmund nicht kapitulieren: „Im Fußball ist alles möglich.“ Eine Heimniederlage gegen Piräus aber würde bei Bayer wohl wieder die bereits überwunden geglaubte Depression auslösen. Alles andere als ein Sieg käme einer Enttäuschung gleich.

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