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Sport: Kein Spiel für Herzkranke

BHC-Frauen holen in Paris den Europapokal

Paris/Berlin - Trainer Safi Khalil traf eine schwere Entscheidung – aber die richtige. Zum Siebenmeterschießen tauschte der Trainer des Berliner HC seine Torhüterinnen aus: Junioren-Nationaltorhüterin Karoline Amm ging für Barbara Vogel zwischen die Pfosten. Amm wehrte gleich drei Siebenmeter ab. Sie trug damit entscheidend dazu bei, dass die Frauen des BHC im dritten Final-Anlauf erstmals den Hockey-Europapokal der Pokalsieger gewannen und damit ihren größten internationalen Erfolg seit dem Gewinn der Landesmeister-Trophäe 1997 feiern konnten. Die Berlinerinnen setzten sich in einem hochdramatischen Endspiel am Ostermontag in Paris mit 2:1 im Siebenmeterschießen gegen Slough LHC aus England durch. Nach regulärer Spielzeit hatte es 3:3 (1:0) gestanden, obwohl der BHC bereits 2:0 geführt hatte und bis acht Minuten vor Schluss 3:1 vorne lag. Der Ausgleich fiel erst in letzter Sekunde durch eine abgefälschte Strafecke.

„Das war kein Spiel für Menschen mit Herzproblematik, es sei denn, man wolle unbedingt sterben“, sagte BHC-Trainer Khalil, der im Hauptberuf Mediziner ist. Olympiasiegerin Natascha Keller, die wie Mitspielerin Badri Latif vor elf Jahren schon den Landesmeister-Cup gewann, stellte fest: „Das ist noch einmal etwas ganz Neues für mich. Badri und ich haben vorher noch geflachst, dass uns dieser Titel in unserer Sammlung noch fehlte.“ Keller erzielte nach der frühen Führung durch Janina Trotzke das 2:0. Julia Karwatzky gelang der Treffer zum 3:1, ehe es gegen die Engländerinnen doch noch einmal eng wurde.

Der BHC hatte am Ostersonntag bereits Titelverteidiger Amsterdam HBC aus dem Wettbewerb geworfen. Dank der besseren Tordifferenz hatte in diesem abschließenden Vorrundenspiel schon ein 1:1 (0:1) zum Gruppensieg und zum Einzug ins Endspiel gereicht. dpa

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