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Sport: Keine Angst mehr vor dem Kopfweh

Cottbus gewinnt, seitdem Skela seine Stärken zeigt

Duisburg - Im Kabinengang erzählte Ervin Skela beschwingt, aber nicht übermütig von seiner großen Tat. Plötzlich hob er kurz den Kopf, blickte auf einen der Bildschirme im Foyer der MSV-Arena – und erkannte sich selbst. „Ich schaue gerade auf mein Tor“, sagte er und fügte knapp hinzu, wie er es fand: „Sehr schön.“ Der Treffer, den er meinte, war der einzige an diesem Abend. Er dürfte dem Schützen aber noch aus anderen Gründen eine Weile im Gedächtnis bleiben. Beim 1:0 in Duisburg gelang dem 31 Jahre alten Mittelfeldspieler zum ersten Mal in seiner Laufbahn als Bundesligaspieler ein Kopfballtor. Diese Premiere verhalf Energie Cottbus zum ersten Auswärtssieg nach fast genau einem Jahr.

Aber auch die Art, wie Skela den Kopf hinhielt, machte sein Tor zu etwas Besonderem. Augen zu und durch! Was wie eine hohle Phrase klingt, nahm Skela wörtlich. Als der Ball sich in seine Richtung senkte, schloss Skela die Augen und drückte ihn blindlings an seinen Bestimmungsort. Das ist sonst nicht seine Art. Den Luftkampf sucht Skela in aller Regel zu vermeiden, um sich Kopfschmerzen zu ersparen. Im Training pflege er „solche Bälle mit der Brust zu stoppen“ und dann mit dem Fuß weiterzuverarbeiten, „weil ich Angst habe, dass mir sonst nachher der Kopf wehtut“.

Skelas Mut, im Abschluss neue Wege zu gehen, mag auch ein Indiz für das steigende Selbstwertgefühl einer Mannschaft sein, die zuletzt drei von vier Spielen gewonnen und die Abstiegsplätze verlassen hat. Von einer kaum konkurrenzfähigen Truppe von Söldnern aus aller Herren Länder entwickelt sich Cottbus zu einer Gemeinschaft, die verschiedene (Sieger-)Mentalitäten vereinigt. Davon profitiert auch Skela als Individualist. In der Position hinter den Spitzen kann er seinen Spieltrieb ausleben, weil andere ihm den Rücken freihalten. „Die Mitspieler unterstützen meine Spielweise, so kann ich mich auf meine Stärken konzentrieren“, sagte Skela.Richard Leipold

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