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Sport: Keine Initiative, keine Chancen

Der 1. FC Union scheitert im DFB-Pokal mit 0:1 an Unterhaching

Unterhaching. Von außen sieht es recht unscheinbar aus, das gemütliche Stadion im beschaulichen Unterhaching, doch in der Vergangenheit war der Sportpark des öfteren ein Friedhof der guten Wünsche. Einst mussten dort Leverkusener ihre Titelträume begraben, ein anderes Mal blamierte sich der große FC Bayern, und nun, beim gestrigen Zweitrundenspiel im DFB-Pokal, starb die Hoffnung des 1. FC Union, den Wettbewerb als dringend benötigte zusätzliche Geldquelle zu nutzen. Mit 0:1 unterlagen die Köpenicker bei der SpVgg. Unterhaching.

„Wir haben gewusst, dass es ein ganz schwieriges Spiel wird“, sagte ein sichtlich frustrierter Trainer Iwan Tischanski, „wir waren zu passiv. In der ersten Halbzeit standen wir gut, aber danach haben wir unsere Organisation verloren und konnten uns keine Chancen erspielen.“

Die Bedeutung des Spiels lastete schwer auf allen 22 Akteuren. Nicht nur Union-Präsident Heiner Bertram, auch sein Hachinger Amtskollege Engelbert Kupka hatte vorab vom Spiel des Jahres gesprochen. Entsprechend vorsichtig legten beide Teams los, in den ersten 20 Minuten waren die Strafräume handlungsfreie Zonen. Nach und nach konnten sich aber die Hachinger ein Übergewicht erarbeiten. Doch die einzige echte Torchance vor 1800 Zuschauern vergab Hachings Vaccaro, als er eine Flanke direkt nahm und über die Latte des überraschend von Sven Beuckert gehüteten Tores setzte. Der zuletzt gegen Duisburg eingesetzte Robert Wulnikowski war aus familiären Gründen nicht in München dabei.

Der 1. FC Union, bei dem Widolow und Veit erneut nur auf der Bank saßen, ließ jegliche Initiative vermissen. Nach dem Wechsel legte zunächst nur ein Berliner seine Zurückhaltung ab: Tischanski tobte derart wild an der Seitenlinie, dass er sich eine Ermahnung von Schiedsrichter Trautmann einhandelte. Sein Zorn jedoch war berechtigt. Während seine Mannschaft lediglich zwei mäßig platzierte Distanzschüsse von Balcarek und Okeke zu Stande brachten, erspielte sich der Spitzenreiter der Regionalliga Süd beste Chancen im Minutentakt. Allein Copado traf zweimal das Gebälk, zudem musste Beuckert einen Freistoß von Lust entschärfen und gegen den auf ihn zu stürmenden Leitl klären. Doch fünf Minuten später war auch der Schlussmann machtlos. Nach einem falschen Einwurf von Ronny Nikol flankte Copado Richtung Fünfmeterraum, wo Leitl recht mühelos einnickte. Auf eine energische Reaktion warteten die rund 200 mitgereisten Union-Fans vergeblich. „Die Enttäuschung ist riesengroß“, sagte Beuckert nach dem Schlusspfiff.

Daniel Pontzen

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