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Sport: Kenteris und Thanou freigesprochen

Der griechische Leichtathletik-Verband hat am Freitagabend in Athen die Sprinter Konstantinos Kenteris und Ekaterini Thanou überraschend vom Vorwurf des Dopings freigesprochen.

Athen (18.03.2005, 19:26 Uhr) - Schuld für das Nicht-Erscheinen des Duos bei einer Doping-Kontrolle einen Tag vor Beginn der Olympischen Spiele von Athen im August 2004 sei ihr Trainer Christos Tzekos gewesen, stellte der Verband fest. Wie es in einer Erklärung des Verbands-Vorstands weiter hieß, konnten die beiden Athleten während der zahlreichen Anhörungen nachweisen, dass sie von den Verantwortlichen der Welt-Antidoping-Agentur (Wada) und ihrem Trainer nicht regelgerecht zum Dopingtest bestellt worden waren.

Dagegen befand der der griechische Leichtathletik-Verband (Segas) Tzekos für schuldig und entzog ihm für vier Jahre die Trainer-Lizenz. Tzekos war von der Wada über einen bevorstehenden Dopingtest bei seinen Sprintern informiert worden, hatte es aber versäumt, dafür zu sorgen, dass Kenteris und Thanou rechtzeitig zur Kontrolle erscheinen.

«Ich empfinde nicht, dass ich als der Sündenbock für diese Geschichte dastehe,» sagte Tzekos im griechischen Rundfunk. Der Coach machte «dunkle Kreise» für den Zwischenfall mit Kenteris und Thanou verantwortlich. Es gebe manche Leute, die es nicht wollten, dass seine Athleten bei Olympia dabei sind, hieß es. Unklar war zunächst, wie der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) auf die überraschende Entscheidung reagieren wird. Das Urteil muss in den nächsten Tagen vom Weltverband bestätigt werden. Sowohl die Athleten als auch die IAAF haben die Möglichkeit, beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne Berufung einzulegen.

Der Fall Kenteris-Thanou wird unabhängig von der Segas- Entscheidung noch ein gerichtliches Nachspiel haben. Um einem Doping- Test im Olympischen Dorf am 12. August 2004 zu entgehen, sollen die beiden Sprinter nach Feststellung der Athener Staatsanwaltschaft einen Motorradunfall inszeniert haben. Die griechische Justiz hat bereits Anklage gegen das Trio sowie gegen zahlreiche andere Personen erhoben, die an dieser Unfall-Inszenierung beteiligt waren. Unmittelbar nach dem Skandal hatten Kenteris und Thanou, die stets ihre Unschuld beteuert hatten, ihre Akkreditierungen zurückgegeben und sich so der Gerichtsbarkeit des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) entzogen. (tso) ()

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