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Sport: Kleine Krise

Der 1. FC Union braucht heute mal wieder einen Sieg

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin. In Karlsruhe holte sich der 1. FC Union ein bisschen Selbstbewusstein. Nicht durch die 2:3-Niederlage beim Abstiegskandidaten KSC, eher am Rande: durch ein Kompliment von Jürgen Klopp. Der Trainer des FSV Mainz 05, als Beobachter auf der Tribüne des Wildparkstadions dabei, hatte Unions Präsidenten Heiner Bertram beiseite genommen und ihm verraten, dass viele andere Trainer den 1. FC Union um seinen Kader beneiden würden. Betram nahm diese Worte für bare Münze. „Der Klopp – der schwafelt nicht rum“, sagte Bertram.

Im Fußball existieren aber nun mal Tabellen. Und die verraten noch am ehrlichsten, welche Mannschaften stark und welche nicht so stark sind. Der 1. FC Union gehört zum Kreis der Schwächelnden, seit fünf Spielen sind die Köpenicker ohne Sieg, eine weitere Niederlage heute (19 Uhr, Alte Försterei) gegen den MSV Duisburg würde die Mannschaft in Abstiegsgefahr bringen. „Wir steigen nicht ab“, verkündet Heiner Bertram, gibt aber zu: „Wir haben eine kleine sportliche Krise, aber da kommen wir wieder raus.“

Vor allem Unions Abwehr ist löchrig. 20 Gegentore musste die Mannschaft in den letzten sechs Spielen hinnehmen. „Mehr Konzentration“, mahnt Trainer Iwan Tischanski im hinteren Bereich an, will die Torflut aber nicht einem einzelnen Abwehrspieler ankreiden. „Das Abwehrverhalten beginnt vorne bei Sreto Ristic und reicht zurück bis zum Torwart“, sagt der Trainer.

In der Abwehr bietet sich jetzt auch wieder eine Chance für Daniel Ernemann, der nach einigen schwachen Vorstellungen eine Schonpause erhielt. Vor zwei Wochen, Tischanski war kaum als Nachfolger von georgi Wassilew im Amt, hat sich der neue Trainer Ernemann vorgeknöpft und mit ihm gesprochen. „Für ihn ist es besser, wenn er mal wieder in ein Spiel kommt, in dem er dann einen Gegenspieler hat, der vom Typ her zu ihm passt.“ Duisburg spielt im Angriff mit Marius Ebbers – ein Fall für Ernemann.

Auf dem Union-Trikot wird auch heute der Schriftzug der BSR zu finden sein. Doch die Stadtreiniger werden nach Auslaufen ihres Vertrages zum Saisonende möglicherweise auf kleinerer Spur weitermachen. „Es laufen Gespräche mit der BSR“, teilt Unions Pressesprecher Lars Töffling mit. Ziel ist es, die BSR als Sponsor in Zukunft stärker im Jugend- und Amateurbereich einzubinden. Die Trikotbrust bei den Profis soll neu vergeben werden – an einen großen, überregionalen Sponsor. Es soll Interessenten geben, mehrere sogar. Freie Auswahl für Union?

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