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Sport: Kleiner Kader für große Ziele

Handballer nehmen nur 14 Spieler nach Peking mit

Stuttgart - Bundestrainer Heiner Brand ist gewöhnlicherweise ein Mann des Understatements, formuliert eher abwägend und zurückhaltend. Doch die Nominierungsregeln für das olympische Handballturnier in Peking (9.–24. August) hält er schlichtweg für einen „Skandal“, den man freilich zu akzeptieren habe. Nur 14 Athleten und einen Ersatzmann hat der 55-jährige Gummersbacher für das bedeutendste Turnier des Handballs zur Verfügung. Umso länger rang Brand mit sich, bevor er jetzt seinen Kader bekannt gab, der sich allerdings im Verletzungsfall noch bis zur technischen Sitzung am Vorabend des olympischen Turniers ändern kann. „Wenn man Spielern sagen muss, dass sie nicht dabei sind – das belastet einen schon“, erklärte der Bundestrainer, der sich gestern in Stuttgart über einen 29:22 (14:8)-Testspielsieg gegen Schweden freuen durfte.

Mit dieser geringen Mannschaftsstärken, kritisieren Brand und Kollegen wie Juan Carlos Pastor (Spanien) und Ulrik Wilbek (Dänemark), entwickle sich das Turnier für die Vollkontaktsportart Handball zum Glücksspiel. Für den Fall zweier verletzter Torhüter müsste ein Feldspieler diese Position einnehmen – ein Risiko, das Brand bewusst in Kauf nimmt, da er mit Michael Haaß einen Allrounder für das Feld als Ersatzmann nominiert hat – und nicht den dritten Torhüter Carsten Lichtlein. Der Kader unterscheidet sich nur in Nuancen von jener Mannschaft, die im Februar 2007 Weltmeister wurde. Allein der Rücktritt von Kapitän Markus Baur (TBV Lemgo) erforderte eine Umstellung. Erik Eggers

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