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Sport: Kohlschreiber scheidet in Halle aus Im Halbfinale unterliegt er dem Zyprer Baghdatis

Halle/Westfalen - Der Punkt scheint nur noch reine Formsache. Philipp Kohlschreiber hat den Spielzug perfekt vorbereitet, doch sein Volley landet ein paar Zentimeter neben der Seitenlinie.

Halle/Westfalen - Der Punkt scheint nur noch reine Formsache. Philipp Kohlschreiber hat den Spielzug perfekt vorbereitet, doch sein Volley landet ein paar Zentimeter neben der Seitenlinie. Mit voller Wucht schmettert er wütend seinen Schläger auf die Netzkante und gestikuliert danach theatralisch, um seinem Ärger Luft zu machen. Kohlschreiber mag die großen Gesten, immer wieder treibt er sich mit seinen extrovertierten Ausbrüchen an, streckt dem Gegner nach wichtigen Punkten die Faust entgegen. Doch im Halbfinale der Gerry Weber Open im westfälischen Halle sollte dies nicht ausreichen, um sich die zweite Finalteilnahme in diesem Jahr zu erspielen. Er unterlag Marcos Baghdatis mit 6:7 und 4:6. Der Zyprer trifft im Endspiel auf den Tschechen Tomas Berdych, der Jarkko Nieminen aus Finnland 7:6, 6:4 besiegte.

Kohlschreiber ließ zu viele Chancen ungenutzt. Den nervösen Start mit dem frühen Aufschlagverlust konnte der 23-Jährige noch wettmachen, doch drei Möglichkeiten, um sich das vorentscheidende Break im ersten Satz zu sichern, verwertete Kohlschreiber nicht. Baghdatis agierte immer selbstbewusster von der Grundlinie und dominierte auch den Tiebreak. Im zweiten Satz erlebte Kohlschreiber ein Déjà-vu, als er im fünften Spiel erneut drei Breakbälle nicht nutzen konnte. „Das waren die Schlüsselspiele. In den vergangenen Matches habe ich meine Chancen besser genutzt. Heute habe ich sie leichtfertig verschenkt“, sagte er.

Neben den großen Gesten liebt Kohlschreiber auch die markigen Worte. Für seine „große Klappe“, wie er selbst sagt, ist er bekannt, doch er rechtfertigt sie in den letzten Monaten auch mit Taten. Seit seinem überzeugenden Davis-Cup-Debüt im Februar gegen Belgien ist Kohlschreiber ein entscheidender Schritt nach vorne gelungen. „Im Training war ich schon immer Weltmeister. Aber jetzt kann ich es auch im Match umsetzen“, beschreibt er sein Erfolgsrezept, das ihm schon einen Platz in den Top 40 der Welt eingebracht hat. „Ich hatte eine gute Woche in Halle, mit der richtigen Auslosung kann ich auch in Wimbledon weit kommen.“ Petra Philippsen

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