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Yoga für die letzten Pfunde: Läufer sollen ihr Hirn anregen.

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Kolumne: So läuft es: Werden Sie kreativ!

An den „Punkt des Stillstands“ kommt jeder Läufer einmal. Um ihn zu überwinden braucht es neue Impulse. Schon kleine Veränderungen wirken Wunder.

Es gibt Menschen die mit Laufen begonnen haben, um abzunehmen. Und das hat lange wunderbar funktioniert. Sie haben sich wahrlich dünn gelaufen. In nur ganz kurzer Zeit. Überall gibt es sie, die Wundergeschichten von Menschen, die sich quasi halbiert haben. Jede TV-Sendung, jedes Magazin liebt diese Vorher/Nachher-Geschichten. Früher dick, heute dünn. Respekt vor jedem, der es geschafft hat. Eines Tages ging es nicht weiter. Obwohl die letzten Kilos noch hätten schmelzen können. Aber es lief einfach nicht mehr.

Es gibt Läufer, die haben ihre Laufziele erreicht. Und sie trainieren hart für das nächste Ziel. Und ganz plötzlich, egal nach welchem Laufplan sie trainieren, egal wie viel sie laufen, sie scheitern immer knapp. So kommen viele Läufer einmal an den „Punkt des Stillstandes“. Und das, obwohl sie vielleicht mehr denn je tun. All denen sei gesagt: Es ist alles nur in Ihrem Kopf. Na ja, fast. Das Gehirn sendet ein sehr sehr krasses Signal an den Körper. Und der Körper gehorcht. Um es klar zu sagen: Es gibt eine ganz einfache Antwort, die den „Punkt des Stillstands“ erklärt.

Alles was wir bereits sehr gut kennen, packt das Gehirn in die Gewohnheitsschublade. Das ist total toll, denn Gewohnheit kostet den Körper keine Energie, und benötigt keine Speicherkapazität weder auf der Hirn- noch auf der Körperfestplatte. Somit schaltet der Körper auf eine Art Couch-Modus um. Soweit so schlecht. Gut ist aber, dass der Körper ein recht einfach gestricktes Ding ist. Und er macht das, was sein Herr und Gebieter Gehirn so sagt. Und welche Aufgaben er oder eben es stellt.

Wer also immer wieder neue Impulse setzt, versorgt zunächst das Hirn, und das wiederum den Körper mit komplett neuen Informationen. Um diese zu bearbeiten, braucht es Energie. Und die holt sich der Körper. Somit nimmt der der noch abnehmen will vielleicht doch noch die letzten Pfunde ab. Und der ambitionierte Läufer schafft vielleicht doch noch seine Bestzeit oder seinen Marathon unter drei Stunden. Wie so oft, ist zu viel Routine der Anfang des Stillstandes. Spontanität und Kreativität belohnt der Körper. Schon kleine Veränderungen des Trainings wirken oft wahre Wunder.

Wie wäre es also, wenn Sie nicht unbedingt fünf Tage in der Woche einfach nur laufen? Wie wäre es mit drei Tagen? Und an einem Tag besuchen Sie einfach einen Spinning-Kurs. Sie werden verblüfft sein, wo Sie überall Muskeln haben. Und einem weiteren Tag machen Sie ein wenig Kraftsport, vielleicht um den unteren Bauch- und den unteren Rückenteil zu stärken. Eventuell schaffen Sie sogar noch eine Yoga-Einheit.

Und wenn Sie ganz verrückt sind, dann machen Sie noch eine Stabilisations-Übung mit eigenem Körpergewicht. Werden Sie kreativ, geben Sie dem Kopf zu denken, Ihr Körper wird verblüfft sein und Sie werden besser als je zuvor werden. So läuft es.

Mike Kleiß leitet eine Kommunikations- und Markenagentur in Köln und schreibt hier an jedem Donnerstag übers Laufen.

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