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Kommentar: Cottbus in die Produktion

Energie muss runter. Doch Michael Rosentritt erklärt, warum der Abstieg nichts wirklich Schlimmes ist.

Die Lichter gehen nicht aus. Das hat Ulrich Lepsch, der Präsident des Noch-Fußball-Bundesligisten Energie Cottbus, gesagt. Für viele sieht es aber so aus. Das Relegations-Heimspiel hat Cottbus mit 0:3 gegen Nürnberg verloren, das Rückspiel 0:2: Abstieg. Als Lepsch den Satz sagte, schwang nicht mal viel Trotz in seiner Stimme mit. Im Hauptberuf ist Lepsch Sparkassendirektor, hat also einen Sinn für die Realität. Dieser fehlte der Mannschaft womöglich gegen Nürnberg. Normalerweise – das zeigt die Tradition der neu belebten Relegation – setzt sich fast immer der Bundesligist durch. Hat die Tradition die Cottbuser zu einem Stil verführt, den sie eigentlich gar nicht können: der frontalen Offensive?

Cottbus ist abgestiegen. Na und! Mag der Klub nicht die tollsten Bedingungen bieten, aber die Chancen zum Klassenerhalt waren gegeben. Es ist eben jedes Mal ein Wunder, wenn Cottbus die Bundesliga hält. In der Lausitz sind sie nicht so vermessen, sich zu deren Inventar zu zählen. Wie auch? Seit 1991/92 liest sich ihr Weg so: drei Jahre Oberliga, drei Jahre Regionalliga, drei Jahre Zweite Liga, drei Jahre Bundesliga, wieder drei Jahre Zweite Liga und bis jetzt drei Jahre Bundesliga. Ihrem Selbstverständnis nach ist Bundesliga so etwas wie Urlaub von der Zweiten Liga.

Viel spricht dafür, dass Cottbus aus dem Urlaub zurückkehrt und sich an die Arbeit machen muss. In der Zweiten Liga. Mögen sie anderswo von einem Sturz in den Abgrund sprechen. Um überhaupt in die Zweite Liga zu kommen, brauchte Fortuna Düsseldorf zehn Jahre.

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