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Kommentar: Da fliegt was aus der Kurve

Lorenz Maroldt über den Vorschlag, Hertha in Tempelhof oder Tegel spielen zu lassen.

Dass die Überlegungen von Hertha, das Olympiastadion zu verlassen und ein neues Stadion zu bauen, die Stadtentwicklungsverwaltung unerwartet trifft, sagt einiges aus über Kontakte, Fantasie und Weitsicht dieser Behörde. Aber, immerhin: Die gute Idee einer Fußballarena auf dem Flughafengelände Tempelhof hält die Verwaltung für interessant, was ja nicht gegen sie spricht. Allerdings zeigt die unüblich rasche Positivreaktion auch, wie dürftig ausgestattet die öffentlichen Planer mit guten Ideen für dieses Areal sind. Dazu passt der inzwischen standardisierte Zwangshinweis, dass – egal, was auch geschieht – keinesfalls das sensationell einfallsreiche große Blumenmeer niedergetrampelt werden dürfe. Eher seltsam mutet allerdings an, dass die Gedankenkombination Flughafen/Fußball in der Verwaltung gleich zu einem weiteren Standortvorschlag führt: ein Stadion auf dem irgendwann früheren Airport Tegel. Das Irritierende daran ist die Begründung: Tegel verfüge über einen Autobahnanschluss. Den hat indes jeder der im Gespräch befindlichen Standorte. Aber der Senat hat es in all den Jahren nicht geschafft, Tegel an eine U- oder S-Bahn anzuschließen. Eine TXL-Arena könnte das umweltfeindlichste Stadion der Liga werden.

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