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Kommentar: Die Geister, die sie riefen

Die Unfälle auf dem olympischen Slopestyle-Parcours sind nur ein weiterer Beweis dafür, dass sich das IOC mit dem Freestyle-Spektaktel auch die Gefahr ins Haus geholt hat. Ein Kommentar.

Der Rosa Khutor Extreme Park in den Bergen hinter Sotschi trägt seinen Namen offenbar zurecht. Schon vor der Qualifikation der Snowboarder am Donnerstag geht es auf dem dortigen Slopestyle-Parcours extrem gefährlich zu. Erst bricht sich der Norweger Torstein Horgmo das Schlüsselbein, dann verletzt sich der US-Superstar Shawn White am Handgelenk, und schließlich muss die Finnin Merika Enne nach einem Sturz auf den Kopf im Tragesack abtransportiert werden.

Die Unfälle sind nur ein weiterer Beweis dafür, dass sich das Internationale Olympische Komitee mit dem Slopestyle im Ski Freestyle und Snowboard mit dem Spektaktel auch die Gefahr ins Haus geholt hat. Nach den Sprüngen über die Slopestyle-Sprungschanzen oder in der Halfpipe warten bei der Landung im oft betonharten Schnee erhebliche Verletzungsgefahren. 2012 fiel die kanadische Ski-Freestylerin Sarah Burke im Training in der Superpipe auf den Kopf und erlitt ein tödliches Schädel-Hirn-Trauma. Doch das Risiko ist gewollt, je mehr Drehungen in der Luft, je höher der Sprung, umso lauter der Jubel der Fans.

Nun sind andere Wintersportarten wie Ski Alpin ebenfalls gefährlich. Und den letzten tödlichen Unfall bei Olympischen Spielen verzeichnete das Rodeln. Das Slopestyle-Format aber stammt von den X-Games, die auch ihre Erfahrung mit Unfällen haben. Zuletzt verunglückte Caleb Moore nach einem Rückwärtssalto mit dem Schneemobil tödlich. Das Schneemobil-Fahren ist nicht olympisch. Noch nicht.

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