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Vorfreude und Erwartungen: Bundestrainerin Silvia Neid braucht den EM-Titel.

© dpa

Kommentar: Für Neid zählt nur der Titel

Silvia Neid freut sich auf die EM 2013 in Schweden. Ganz entspannt wird die deutsche Bundestrainerin dabei aber nicht sein, denn sie hat viel zu verlieren.

Silvia Neid freut sich auf das Turnier, das betont sie oft. Auch beim DFB gibt man sich vor dem Start in die EM in Schweden betont locker.

Nach vier Wochen Vorbereitung und drei Siegen, darunter ein 4:2-Erfolg gegen den aktuellen Weltmeister aus Japan, wird es nun aber Zeit für den Ernstfall. Auch wenn dieser erst nach der Gruppenphase im Finale gegen Frankreich oder Schweden anstehen könnte. In der Gruppenphase warten verhältnismäßig einfache Gegner.

Klar, die Verletztenliste ist lang. Wichtige Kräfte fallen aus. Dafür können die Deutschen auf eine Reihe turniererfahrene Talente bauen. Mit Lena Goeßling hat die Bundestrainerin sogar eine Triple-Gewinnerin aus Wolfsburg in ihren Reihen. Außerdem ist der öffentliche Druck vom WM-Sommer 2011 weg. In Schweden wird es nicht darum gehen, ein Sommermärchen zu schreiben. Die Mannschaft muss einfach nur Fußball spielen, am besten erfolgreich.

Ganz entspannt wird Silvia Neid dabei aber nicht sein. Das Fachpublikum hat durchaus Erwartungen. Potsdams Trainer Bernd Schröder hat nach der verkorsten WM und der verpassten Olympiaqualifikation den Druck auf die Bundestrainerin erhöht und gesagt: „Eigentlich wäre sie bei einem frühen Aus nicht zu halten.“

Schröder steht Neid generell kritisch gegenüber, doch in dem Fall hat er Recht. Die Bundestrainerin mag noch so tief stapeln: Deutschland geht als Mitfavorit auf den Titel in dieses Turnier. Alles andere wäre eines zweimaligen Welt- und siebenmaligen Europameisters unwürdig. Und das weiß sie selbst am besten.

Johanna Behre

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