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Kommentar: Mahdavikia: Unkorrekt politisch korrekt

Fußball und Politik: Mathias Klappenbach über die Fifa und Mehdi Mahdavikias Rücktritt aus der iranischen Nationalelf.

Mehdi Mahdavikia hat großen Respekt verdient. Für seine Courage, gemeinsam mit fünf Mitspielern aus der iranischen Fußball-Nationalmannschaft beim Confed-Cup im Juni mit grünen Armbändern, dem Zeichen der Opposition, aufzulaufen. Ebenso ist zu respektieren, dass er jetzt aus der Nationalelf zurücktritt, weil der schon lange in Deutschland lebende Profi in seiner Heimat von den Staatsmedien angefeindet wurde. Ihm diesen Respekt zu zollen, ist aber eine persönliche politische Ansicht. Und eine solche zu äußern, ist im Sport zu Recht untersagt.

Sonst gäbe es noch mehr Fälle wie den des Fußballers Paolo Di Canio, der in Rom die Fankurve mit ausgestrecktem rechtem Arm grüßte oder Nachahmer von Bernie Ecclestone. Deshalb muss es unerheblich sein, ob ein politisches Anliegen von einer Mehrheit für gut erachtet wird wie die Armbänder der iranischen Fußballer oder jene, die Athleten bei Olympia für Tibet tragen wollten.

Es wurde ihnen verboten, so wie es auch nach den Regeln des Weltfußballverbandes Fifa nicht erlaubt ist, „Slogans oder Statements mit politischem, religiösem, persönlichem oder anderem Inhalt“ kundzutun. Die Fifa aber sanktionierte Mahdavikia und seine Kollegen nicht. Mit der vorgeschobenen Begründung, der Schiedsrichter habe nichts in seinem Spielbericht vermerkt. Er muss selten blind gewesen sein.

Die Fifa aber muss blind im Sinne von neutral sein, sonst schadet sie nicht nur sich. Es steht ihr nicht zu, sich derart einzumischen. Das dürfen nur Sportler. Ganz persönlich. Und mit allen Konsequenzen.

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