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Kommentar: Retter ohne Chance

Christian Hönicke glaubt, dass Schumachers Comeback der Formel 1 nicht hilft.

Es könnte ein Zufall sein, oder auch nicht. Ausgerechnet am Tag, an dem die Formel 1 einen ihrer größten Rückschläge erlitten hat, gibt Michael Schumacher bekannt, dass er wieder in einen Formel-1-Ferrari steigen wird. Wie ein rotgekleideter Retter erscheint er mit dieser Nachricht am Horizont, wie ein Feuerwehrmann, der einen Brand löschen will, der schon seit geraumer Zeit schwelt. Wird jetzt alles gut für die Formel 1?

Sicher nicht. Der zuvor bekannt gegebene Ausstieg von BMW aus der Formel 1 ist nur ein weiteres Indiz dafür, dass die Rennserie in ihrer derzeitigen Form nicht weiterbestehen kann. Sie ist zu teuer geworden, selbst für einen Weltkonzern. Die Eintrittspreise sind zu teuer, die Rennstrecken können sich die inflationären Gebührenzahlungen an Bernie Ecclestone nicht mehr leisten. Der Formel-1-Chef ist der Einzige, der wirklich noch Geld verdient in seiner Rennserie. Zu Saisonbeginn ist auch Honda aus der Kostenfalle Formel 1 ausgestiegen, nun zieht BMW nach. Weitere Automobilkonzerne dürften noch folgen.

Sicherlich wird Michael Schumachers Comeback der Formel 1 in den nächsten Wochen und Monaten wieder mehr Aufmerksamkeit bringen. Aber ein dekadentes und dem Untergang geweihtes System wird auch ein siebenmaliger Weltmeister alleine nicht mehr schultern können. Die guten, alten Zeiten der Formel 1 sind vorbei. Ob mit oder ohne Michael Schumacher.

Christian Hönicke

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