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Kommentar: Siegen ohne Selbstdarsteller

Er ist stolz, eitel und eigensinnig - an Marko Pantelic scheiden sich die Geister. Claus Vetter rät Hertha BSC, den Torjäger ziehen zu lassen.

Angreifer sind im Fußball nicht selten Selbstdarsteller. Das bringt ihre Position mit sich. Wenn ein Stürmer trifft, dann feiert er sich und lässt sich feiern – vergessen ist in solchen Glücksmomenten des Stürmers der Spieler, der die Vorlage gab. Bei Marko Pantelic verhält es sich oft so, der Serbe ist ein eitler Profi. Allerdings ist er der Torjäger, ohne dessen Treffer Hertha in den vergangenen Jahren schlecht ausgesehen hätte. In der Gegenwart aber scheint Pantelic seine Rolle in Berlin zu überschätzen. Der Zeitpunkt für den Klub, sich von dem Serben zu emanzipieren, rückt näher.

Ende der Saison läuft der Vertrag von Pantelic aus. Der Stürmer will in Berlin bleiben, sagt er – für mehr Geld natürlich. Das könnte Hertha sparen: Geht Pantelic in der Winterpause, könnten die Berliner noch etwas an dem Spieler verdienen, der erst bei ihnen richtig groß geworden ist. 2005 kam Pantelic zu Hertha. Er galt als wenig pflegeleicht und hatte zehn Arbeitgeber hinter sich. In Berlin ist er zum eifrigen Arbeiter gereift, seine Selbsteinschätzung aber ist noch mehr gewachsen. In dieser Saison hat Pantelic Hertha nicht mehr so geholfen wie in der vergangenen Spielzeit, auch wenn er gegen Hannover wieder einmal das erste Tor erzielte. Auch sein Ausgleich gegen Lissabon überstrahlte seine zuletzt mittelmäßigen Auftritte. Hertha hat beim 2:1 gegen Stuttgart bewiesen, dass auch ohne Pantelic Siege möglich sind. Zudem ist mit Andrej Woronin nun ein neuer Stürmer im Kader, der Spiele gewinnen kann, wie beim 1:0 in Leverkusen bewiesen. Hertha sollte nur eines bedenken: Geht Pantelic in der Winterpause, dann sollte sich der Klub nach Ersatz umschauen. Denn in der Breite mangelt es den Berlinern an Angreifern.

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