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Kommentar: Tour de Lance

Lance Armstrong plant ein eigenes Radteam. Mathias Klappenbach über die Zukunft des Amerikaners im Radsport.

Es ist schon manches anders, als die Tour de France zum ersten Mal in Paris, Texas ankommt. Der Eiffelturm ist hier deutlich kleiner, und er trägt tatsächlich einen Cowboyhut. Aber es sind im Jahr 2014 fast so viele Zuschauer am Streckenrand wie damals an den Champs-Élysées in Frankreich, und alle wollen ihn sehen. Auch hier ist die letzte Etappe die tour d’honneur, und die Menge ist außer sich, als der ewige Sieger Lance Armstrong im Gelben Trikot um die Ecke biegt, um die Huldigungen entgegenzunehmen.

Später, bei der Siegerparty, erzählen sich Armstrong und sein Teamkollege Jan Ullrich ein paar alte Geschichten. Aus der Zeit, es muss so 2009 gewesen sein, als Ullrich noch nicht wieder mitfuhr, Armstrong aber schon. Damals wusste nur Armstrong, dass er eines Tages die Tour de France kaufen würde. Der Öffentlichkeit hatte er im Rahmen seines großen PR-Plans gerade erst mitgeteilt, dass er einen Radrennstall gründen wolle, mit dem großen Lance Armstrong als Besitzer, Sportdirektor und natürlich Rennfahrer.

Sein Comeback hatte etwas Großes und Gutes, da er es im Zeichen seiner Krebsstiftung gab. Wichtig war ihm auch, seinem großen Ziel nachzukommen: der Alleinherrschaft über die anderen Fahrer, Teamchefs, Tourdirektoren, Weltverbandspräsidenten und Dopingkontrolleure. Weltverbandspräsident, Dopingkontrolleure? Dieser lustige Verband ist doch längst aufgelöst. Und Doping? Gab es, wenn überhaupt, früher nur bei anderen und jetzt überhaupt nicht mehr. Nicht bei der Tour de France in Paris, Texas.

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