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Der Moment, der ihm in England Spott und Hohn einbrachte: 2007 sieht Steve McClaren unter einem großen Regenschirm zu, wie die britische Nationalmannschaft gegen Kroatien die EM-Teilnahme verspielt.

© dpa

Kommentar: Von Sir Alex zu Dieter Hoeneß

Warum Steve McClaren in seiner Heimat als "The wally with the brolly" bekannt geworden ist, als der Trottel mit dem Schirm. Und warum der Brite gut zu Wolfsburg passen könnte.

Von Markus Hesselmann

Nach dem 0:3 seiner Russen in Wembley lieferte der weltgewandte Holländer Guus Hiddink eine genauso komplexe wie glasklare Analyse in geschliffenem Englisch. Die Spielbetrachtung des englischen Nationaltrainers Steve McClaren erschöpfte sich in Parolen wie „Wir haben uns zurückgekämpft“ oder „Ich bin sehr glücklich.“ Man werde für das Rückspiel die entsprechenden Schlüsse ziehen, kündigte Hiddink noch an. Was kam, ist bekannt: England verlor in Moskau – und später auch noch in Wembley gegen bereits qualifizierte Kroaten. Die britische Presse nannte McClaren daraufhin „The wally with the brolly“ (Der Trottel mit dem Schirm), weil er nicht nur die EM-Qualifikation verbaselt, sondern sich während des Spiels auch noch unmännlich unter einem riesigen Schirm vor dem bisschen Platzregen versteckt hatte.

Steve McClaren ist also weder ein Taktikgenie noch ein echter Kerl. Dass er aber durchaus auch etwas richtig macht, beweisen Erfolge wie jetzt die Holländische Meisterschaft mit Twente Enschede und zuvor schon der Einzug ins Uefa-Cup-Finale mit dem FC Middlesbrough. Provinzklubs nach vorn zu führen, scheint seine Spezialität zu sein. Da ist McClaren in Wolfsburg die richtige Wahl. Und er passt ins Beuteschema des Dieter Hoeneß: Dem früheren Hertha- und jetzigen VfL-Manager wird nachgesagt, dass er keine Trainer-Stars neben sich duldet. Auch da hat McClaren die richtigen Referenzen. Vor seiner Zeit in Middlesbrough hat er sich zwei Jahre lang im Schatten eines großen Ego erprobt – als zweiter Mann hinter Sir Alex Ferguson bei Manchester United.

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