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Kommentar: Wo kein Feuer ist

Während Sotschi naht, zeigen die Münchner Bürger kein Interesse an eigenen Winterspielen. Die Unterschriftensammlung für einen Bürgerentscheid stagniert, denn kaum jemand braucht das Großereignis.

Olympische Spiele nach Deutschland zu holen, ist keine einfache Sache. In den vergangenen 20 Jahren haben ein paar deutsche Bewerberstädte so ihre Erfahrungen gemacht. Berchtesgaden als Kandidat für 1992, Berlin für 2000, Leipzig für 2012 und München für 2018. Alle Bemühungen scheiterten, wenn auch aus ganz unterschiedlichen Gründen. Besonders getroffen aber hat es die Deutschen nicht.

München allerdings gibt nicht auf, selbst wenn die Befürworter und Förderer gerade erst einen weiteren Rückschlag erlitten haben. In der Debatte um eine erneute Olympia-Bewerbung für die Spiele 2022 haben die Initiatoren eines entsprechenden Bürgerbegehrens die Marke der nötigen 35 000 Stimmen verfehlt. Bislang hat das Team um den Münchner Stadtrat Mario Schmidbauer nicht einmal 10 000 Unterschriften gesammelt.

Der CSU-Mann hat logistische Probleme dafür verantwortlich gemacht. Aber man mache so lange weiter, bis die nötigen Unterschriften zusammen sind. Ist das nun eine gute oder nicht so gute Nachricht?

Eine deutsche Olympiabewerbung braucht ganz sicher ein spürbares Mehr an Überzeugung und an Schwung. Von oben wie von unten. Vielleicht ist es aber so, dass sich hierzulande derzeit keine Mehrheit für dieses Anliegen finden lässt. Die Spiele sind eine wirklich feine Sache, aber brauchen wir sie auch hier?

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