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Emir Muntapcic war eine kostengünstige Dreimonatslösung als Bundestrainer.

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Kommentar zur Basketball-Nationalmannschaft: Die größte Schuld trägt der DBB

Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft steht kurz davor, sich nicht für die EM 2015 zu qualifizieren. Vor allem daran Schuld ist der Deutsche Basketball-Bund, schreibt unser Autor.

Vor Jahresfrist haben sich die Verantwortlichen des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) gefeiert, weil kurzzeitig fünf deutsche Spieler in den Kadern der NBA-Klubs standen. Nur ein Jahr später erleben sie einen absoluten Tiefpunkt. Nach der zweiten Niederlage gegen Polen muss die deutsche Nationalmannschaft unbedingt gegen Österreich gewinnen, um sich für die EM 2015 zu qualifizieren. Das Hinspiel hätte sie beinahe verloren. Dass es in dieser leichten Qualifikationsgruppe mit Polen, Österreich und Luxemburg überhaupt so weit kommen kann, ist eine Riesenenttäuschung.

Natürlich stehen die Spieler in der Pflicht, die in ihren Vereinen weitaus bessere Leistungen bieten. Allen voran Heiko Schaffartzik, Robin Benzing und Lucca Staiger vom FC Bayern München. Es fehlt auch an Kampfgeist und an Spielern, die das Team führen können. Für den 20 Jahre alten NBA-Spieler Dennis Schröder kommt diese Rolle zu früh.

Doch die größte Schuld an der Misere trägt der Deutsche Basketball-Bund, der viel zu spät den umstrittenen Bundestrainer Frank Menz entlassen hat und mit der kostengünstigen Dreimonatslösung Emir Mutapcic alles andere als Weitsicht beweist. Der Verband braucht sich nicht zu wundern, wenn sich eine derartige Konzeptlosigkeit nun auch im Spiel der Mannschaft widerspiegelt. Wer einen Aushilfstrainer verpflichtet, muss nicht überrascht sein, wenn er auch eine Aushilfsmannschaft bekommt. Offenbar hat der Verband wie schon bei der EM 2013 („Nicht so wichtig“) erneut die sportliche Bedeutung der Aufgabe unterschätzt. Das könnte sich jetzt gewaltig rächen.

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