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Kritik: Füchse außerhalb der Schmerzzone

Bob Hanning, Manager der Füchse, sieht nach dem 26:27 in Wetzlar, wo er "das Führen durch die Führungsspieler vermisste". Trainer Sigurdsson vermeidet bewusst jede Einzelkritik.

Berlin - „Ein Teil des Gehalts ist auch Schmerzensgeld“, hat Bob Hanning den Füchsespielern noch einmal auf einer extra anberaumten Sitzung unmissverständlich gesagt und daraus geschlussfolgert: „Deshalb müsst ihr auch mal dahin gehen, wo es richtig weh tut.“ Der Manager des Berliner Handball-Erstligisten sieht nach dem 26:27 in Wetzlar, wo er „das Führen durch die Führungsspieler vermisste“, dringenden Handlungsbedarf. Nicht die vierten Niederlage im achten Saisonspiel verstimmte ihn, sondern wie sie zustande kam. Ohne Rhythmus, angriffsschwach und gegen den sonstigen Trend auch mit Deckungslücken behaftet, das will Hanning nicht hinnehmen. Bereits heute beim Flensburg-Bezwinger TuS N-Lübbecke erwartet er einen anderen Auftritt „gegen einen stärkeren Gegner“. Im Füchse-Forum langsam aufkommenden Stimmen, dass auch Trainer Dagur Sigurdsson eine Aktie an den Leistungsschwankungen des Teams habe, widerspricht Hanning jedoch vehement: „Dagur hat in Wetzlar alles richtig gemacht, ohne Diskussion.“

Auch für Füchse-Kapitän Torsten Laen ist das derzeitige Auf und Ab nur eine Momentaufnahme. „Wir glauben fest an uns“, sagt er und ergänzt in Richtung der Füchse-Fans: „Alle müssen helfen, das wir sehr schnell aus dieser Phase herauskommen.“ Dass Wetzlar auch ihn sehr frustriert hat, gibt der Däne zu: „Ich habe mich getäuscht, denn im Spiel hatte ich eigentlich immer das Gefühl, dass wir es gewinnen können. Auch deshalb war Wetzlar für mich die erste große Enttäuschung in dieser Saison.“ Laen sagt aber auch, dass er eine solche Situation nach einer Woche bei der Nationalmannschaft kennt und verweist auf die Bundesliga-Top-Teams aus Hamburg und Kiel. Während der HSV in Göppingen sogar verlor, gelang Dauermeister THW in Magdeburg gerade mal ein Ein-Tore- Sieg. „Die hatten offensichtlich die gleichen Probleme wie wir“, sagt Laen, der das „nach dem sehr guten Training vor dem Wetzlar-Spiel bei den Füchsen nicht erwartet“ hatte.

Dagur Sigurdsson vermeidet bewusst jegliche Einzelkritik an den Spielern. „Wir müssen uns auf allen Positionen steigern, ganz klar“, sagt er. Nach dem Motto: Nur nicht von außen verrückt machen lassen. Auch ein Teil seines Lohns ist Schmerzensgeld. Hartmut Moheit

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