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Sport: La Ola am Grenzadler

Deutsche überraschen bei der Tour de Ski.

Oberhof - Die Athletinnen stimmten mit dem Publikum eine La Ola an und selbst die große Marit Björgen verneigte sich vor der Leistung von Denise Herrmann und gratulierte herzlich. Nur die Schwedin Hanna Eriksson hat den ersten deutschen Langlauf-Sieg seit vier Jahren bei den Frauen verhindert. Auf der ersten Etappe der Tour de Ski kam die Oberwiesenthalerin im Freistil-Sprint auf Platz zwei, schaffte ihr bestes Karriere-Ergebnis und geht nach Platz vier im Prolog am Samstag als Tour-Zweite hinter Björgen in den nächsten Wettkampf am Silvestertag in Lenzerheide in der Schweiz.

Auch bei den Männern gab es Grund für freudige Gesichter. Josef Wenzl wurde im Sprint Fünfter, der Sonthofener Sebastian Eisenlauer kam auf Platz sieben und erfüllte damit ebenso die Olympia-Norm wie Tim Tscharnke, der Rang 13 erreichte. Den Sieg holte sich der Schwede Calle Halfvarsson, der diesmal elftplatzierte Prolog-Sieger Alex Harvey aus Kanada bleibt Tour-Spitzenreiter.

„Wir können im Sprint alle wegputzen, außer vielleicht die Norwegerinnen“, jubelte Herrmann auch angesichts der Tatsache, dass erstmals in der Langlauf-Geschichte gleich drei deutsche Athletinnen in einem Sprintfinale standen. Nicole Fessel und ihre Oberstdorfer Teamkollegin Lucia Anger kamen auf die Ränge vier und sechs und sicherten sich damit ebenfalls das Sotschi-Ticket.

Bei einsetzendem Schneefall am Grenzadler lieferten die deutschen Frauen eine famose Leistung ab. Gleich acht Läuferinnen überstanden die Qualifikation, vier standen im Halbfinale. Herrmann war in allen Läufen derart souverän, dass sogar der Sieg möglich war. „Mit Platz zwei kann ich leben, es gibt eine deutliche Tendenz. Mal sehen, was noch so passiert“, meinte die Sächsin, die beim Sprint in Lenzerheide durchaus die Chance hat, Björgen das Spitzenreiter-Trikot zu entreißen und den Jahreswechsel als Tour-Führende zu erleben. „Da wird Marit schon was dagegen haben. Aber es ist schon ein tolles Gefühl, wenn diese so erfolgreiche Athletin mir gratuliert“, sagte die 25-Jährige.

Auch Frank Ullrich kam aus dem Schwärmen nicht heraus. „Mit so einer kompakten Leistung hatte ich nicht gerechnet“, sagte der Bundestrainer. „Das Damen-Team hat im Sog von Denise richtig Fahrt aufgenommen. Ich gehe jetzt davon aus, dass nun auch in den Distanzrennen die eine oder andere die Olympia-Norm noch erfüllt.“ dpa

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