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Des einen Freud... US-Coach Jürgen Klinsmann (links) und Bundestrainer Joachim Löw.

© dpa/Weihrauch

Update

Länderspiel Deutschland-USA: DFB-Elf verliert trotz Tor von Mario Götze

Eine deutsche Fußball-Nationalmannschaft im halben Urlaubsmodus unterliegt im Freundschaftsspiel gegen die USA mit 1:2 (1:1). Länderspielneuling Patrick Herrmann, mit Feuer und Leidenschaft bei der Sache, weiß dabei aber zu glänzen.

Zehn Minuten vor dem Ende gab es doch tatsächlich Pfiffe gegen Lukas Podolski. Und das in Köln, wo der 30 Jahre alte Fußballer ein Ansehen genießt wie sonst nur noch der Dom. Podolski war ein Ball unter der Sohle durchgerutscht, aber weil sich diese Laxheit so schön in den Abend reihte, nahmen die 40 600 Zuschauer es Mittwochabend vergleichsweise gelassen hin, dass der Weltmeister sein Freundschaftsspiel gegen die USA mit 1:2 (1:1) verlor. Bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft von Joachim Löw zumindest ein bisschen Spannung aufgebaut hat für das EM-Qualifikationsspiel am Samstag in Faro gegen Gibraltar.

„Mit der ersten Halbzeit bin ich sehr, sehr zufrieden, in der zweiten Halbzeit sind uns zunehmend die Kräfte geschwunden. Patrick Herrmann hat es sehr gut gemacht heute, weil er diesen Zug zum Tor hatte. Man hat gemerkt, dass die Spannung bei uns hoch war in den ersten 45 Minuten. Das werden wir aufrechterhalten müssen in den nächsten drei Tagen.“, sagte Bundestrainer Joachim Löw.

Vor allem aber Patrick Herrmann konnte Eigenwerbung betreiben

Es sollte sich zeigen, dass sich die deutschen Nationalspieler zwischenzeitlich schon mal in den Urlaub verabschiedet hatten, oder einige erst gar nicht anreisen mussten, wie die hoch belasteten Weltmeister Thomas Müller, Toni Kroos oder Manuel Neuer. Denen hatte Joachim Löw eine ungestörte Erholung angedeihen lassen. Andere wie die Abwehrspieler Mats Hummels und Benedikt Höwedes mussten verletzungsbedingt passen. Aber auch die von Jürgen Klinsmann trainierte US-Auswahl war in Köln nicht in Bestbesetzung angetreten. Der 50-Jährige wollte keine Risiko mit angeschlagenen Spieler eingehen. In wenigen Wochen wollen die US-Amerikaner den Gold Cup gewinnen.

Auch deshalb waren die Gäste in einer besseren physischen Verfassung, was sich aber erst in der zweiten Halbzeit bemerkbar machte. In der ersten Halbzeit war das deutsche Team dominant, überlegen und hatte deutlich mehr Ballbesitz. Bisweilen sah es recht leicht und geschmeidig aus, was die Mannschaft um Kapitän Bastian Schweinsteiger auf den Rasen brachte, allerdings fehlte es dem Testspiel an Intensität und Druck. Es sollte letztlich nicht mehr werden, als ein besserer Sommerkick.

Vor allem aber Patrick Herrmann konnte Eigenwerbung betreiben. Der 24-jährige Mönchengladbacher ging als 75. Länderspielneuling der Ära Löw mit Feuer und Leidenschaft an die Sache. Er war es, der nach gut zehn Minuten herrlich das 1:0 durch Mario Götze vorbereitete. Für Götze war es in seinem 44. Länderspiel der 14. Treffer. Nach einer halben Stunde hatte Herrmann erneut den Münchner vorzüglich in Szene gesetzt, doch Götze schloss zu lässig ab, sodass US-Torwart Brad Guzan keine Mühe hatte. Zwei Minuten später parierte er auch noch einen Kopfball von André Schürrle.

Eine tolle Einzelleistung von Bobby Wood entschied das Spiel

Auf der Seite der Amerikaner gefiel Herthas Innenverteidiger John Anthony Brooks oft mit guten Spieleröffnungen auf, den Ausgleich kurz vor dem Halbzeitpfiff leitete aber Kapitän Michael Bradley mit einem Diagonalpass ein, den der auffällige Mikkel Diskerud per Scherenschlag zum 1:1 nutzte.

Mit Beginn der zweiten Hälfte kamen Sami Khedira für Schweinsteiger und für Schürrle kam Lukas Podolski, der in seinem 124. Länderspiel die Kapitänsbinde übernahm. Kurz darauf ersetzte Christoph Kramer noch Ilkay Gündogan. Am Charakter des Spiels aber änderte sich nicht viel, sieht man mal davon ab, dass die Gäste etwas mutiger und aggressiver zu Werke gingen. Die erste deutsche Chance im zweiten Abschnitt hatte Khedira mit dem Kopf, den nach gut einer Stunde erneut Herrmann mit einer Flanke bedient hatte. Anschließend ersetzte Löw den Gladbacher durch Karim Bellarabi; für Götze kam dann noch Max Kruse. Durch die vielen Wechsel zerfaserte das Spiel zusehens.

Am Ende war es dann eine tolle Einzelleistung des eingewechselten Bobby Wood, der nach einer schönen Körperdrehung aus der Distanz den nicht unverdienten Siegtreffer erzielte. (Tsp)

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