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Assistenztrainer Thomas Schneider (l) und Torwarttrainer Andreas Koepke (3.v.r) haben die Nationalspieler Marco Reus (l-r), Max Kruse, Matthias Ginter, Andre Schuerrle, Marc-Andre ter Stegen, Kevin Volland, Bernd Leno und Sebastian Rudy um sich versammelt.

© dpa

Länderspiel gegen Irland: Kein Gejammer und keine Ausreden beim DFB

Ohne jedes Teamtraining reist die deutsche Nationalmannschaft zum Abschluss in der EM-Qualifikation nach Irland. Die Vorbereitung mit ungewohnten Hindernissen soll aber nicht von der Zielvorgabe ablenken.

Kein Gejammer, keine Ausreden: Trotz einer unter Joachim Löw noch nie erlebten Notvorbereitung mit Mini-Training und Magenschmerzen wollen die Fußball-Weltmeister in Irland souverän das EM-Ticket lösen. „Wichtig ist, dass wir die Regeneration angehen. Es sind nur kleine Probleme. Wir kennen uns jetzt auch lange genug“, beschwichtigte Abwehrchef Jérôme Boateng am Tag vor dem Abflug zum EM-Qualifikationsspiel nach Dublin. Unwahrscheinlich ist der Einsatz von Lukas Podolski wegen einer Prellung am Fuß, die den Türkei-Profi schon länger plagt. Auch Leverkusens Karim Bellarabi muss nach seiner Schulterblessur um sein Mitwirken auf der Grünen Insel bangen.

Nicht nur der für die Endrundenteilnahme 2016 noch fehlende Punkt soll am Donnerstag (20.45 Uhr/RTL) im Stadion an der Landsdowne Road eingefahren werden. Wie beim 6:1 gegen die „Boys in Green“ an gleicher Stelle vor genau drei Jahren ist ein souveräner Sieg die Zielvorgabe. „Wir wollen die Qualifikation seriös und konzentriert zu Ende spielen“, forderte Löw.

Aber als wäre der letzte Schritt zur EM in Frankreich mit nur einer echten Trainingseinheit nicht kompliziert genug, erwischte es am Dienstag noch Co-Trainer Thomas Schneider. Mit Magenproblemen meldete sich der Löw-Assistent von der Pressekonferenz ab und fuhr aus dem Frankfurter Stadion direkt ins Teamhotel.

Dort hatte Löw zuvor mit 15 von 23 Nationalspielern einen wichtigen Fitnesscheck absolviert. Auf Trimm-Dich-Rädern und mit Gummibändern brachten sich Bastian Schweinsteiger, Mats Hummels und Co. nach den laut Löw hohen Belastungen und dem Stress der vergangenen Wochen bei den Klubs schonend in Form. „Die Spieler müssen erst zur Ruhe kommen, regenerieren am Dienstag, um am Mittwoch den Schlüssel zu haben, wie können wir wieder hochfahren und Spannung aufbauen“, sagte Löw.

"Ich möchte da keine Experimente machen"

Auf dem Trainingsplatz hatte Schneider nur mit den Torhütern Marc-André ter Stegen und Bernd Leno sowie den sechs Feldspielern André Schürrle, Marco Reus, Matthias Ginter, Max Kruse, Kevin Volland und Sebastian Rudy ein dosiertes Stationstraining abgehalten. „Am Ende zählt, dass bei Anpfiff alle bei 100 Prozent sind“, sagte der Dortmunder Ilkay Gündogan.

Zuversicht gibt den Weltmeistern das Auftreten in ähnlich enthusiastischer Atmosphäre beim 3:2 in Glasgow gegen Schottland im September. „Es wird ein ähnliches Spiel. Die Iren kommen auch über Kampf. Es gilt, geduldig zu spielen, die Lücke zu finden und von Anfang an konzentriert zu sein“, sagte Boateng.

Löw warnte aber schon einmal vor dem Dauerkontrahenten, gegen den seit 2012 immer im Oktober ein Qualifikationsspiel zu absolvieren war. Im Hinspiel der laufenden Ausscheidungsrunde hatten die Iren in Gelsenkirchen dem noch unter WM-Nachwirkungen leidenden DFB-Team vor einem Jahr in letzter Minute ein 1:1 abgetrotzt.

Personell wird Löw im Vergleich zu den September-Spielen kaum Veränderungen vornehmen. „Die Vorbereitung ist kurz. Ich möchte da keine Experimente machen“, betonte der Bundestrainer. „Wir haben gegen Polen und in Schottland gut gespielt und gewonnen“, sagte er vor seinem 125. Länderspiel als verantwortlicher Mann auf der Bank. „Ich habe großes Vertrauen in die Spieler, die diese Vorgabe schon im September souverän umgesetzt haben“, betonte der 55-Jährige, der seine Akteure am Mittwoch (19.00 Uhr/MESZ) wenige Stunden nach der Landung in Irland zum Abschlusstraining bitten wird.

Nach dem Sechs-Punkte-Pack im September hat sich die Ausgangslage für die DFB-Auswahl entscheidend verbessert. Mit 19 Zählern führt man die Gruppe D vor Polen (17), Irland (15) und Schottland (11) an. Selbst bei einer ersten Pflichtspielniederlage gegen die Iren im insgesamt 20. Duell würde ein Sieg am Sonntag in Leipzig gegen Georgien das EM-Ticket sichern. Diese Gedankenspiele sind für Löw aber tabu. Zudem gibt es noch eine willkommene Parallele: Auf dem Weg zum WM-Sieg 2014 wurden die entscheidenden Qualifiaktionspunkte im Oktober 2013 auch gegen Irland eingefahren. dpa

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