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Sport: Lahm, aber glücklich

Formel-1-Pilot Barrichello hat sich gewandelt

Spa - Beim Grand Prix von Belgien in Spa dreht sich alles um Rubens Barrichello. Und das nicht nur wegen des viel beachteten Überholmanövers gegen Michael Schumacher in Ungarn. Der 38 Jahre alte Formel-1-Pilot aus Brasilien fährt hier seinen 300. Grand Prix – mit speziellem Helm, Overall und Auto-Design. Am Donnerstag gratulierten bereits viele Fahrerkollegen; Michael Schumacher fehlte.

Ein Ende seiner Karriere plant Barrichello trotz der Rekordmarke nicht. Auf jeden Fall will er nächstes Jahr weiterfahren, „darüber hinaus habe ich mich noch nicht festgelegt“, sagt er. Schließlich, so ist er überzeugt, erlebe er im Moment gerade die glücklichste Zeit seiner Karriere. Zwar hat er mit dem Williams derzeit kein Auto, mit dem er gewinnen kann. „Aber ich bin in dem Team, für das ich immer fahren wollte. Und ich fahre besser denn je.“

Barrichello wirkt momentan glücklich, das war nicht immer so. „Im Laufe einer Formel-1-Karriere läuft man immer wieder Gefahr, dass einem die eigentlich wichtigen Werte im Leben abhanden kommen“, erzählt er. „Von allen möglichen Seiten wird an einem herumgezerrt.“ Meistens konnte er sich gegen das Gezerre wehren, nur eine einzige große Entscheidung, bereut er heute im Rückblick: Dass er Teamorder von Ferrari gefolgt ist und Michael Schumacher in Zeltweg 2002 den Sieg schenkte. „Ich habe es damals gemacht, weil ich mir erhofft habe, dass ich daraufhin im Team besser behandelt würde“, sagt der Brasilianer. „Aber das ist nicht passiert – es hat sich nichts verändert.“ Heute würde er eher einen einen Rausschmiss riskieren, als so etwas nochmal zu machen. Das hat mit seinen Wertvorstellungen zu tun. Generell sei er eben nicht bereit, dem Erfolg alles unterzuordnen. „Wenn ich nicht Weltmeister werden kann, weil man dafür ein schlechter Mensch sein muss, dann bin ich lieber kein Weltmeister“, sagt Rubens Barrichello. Karin Sturm

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