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Le Mans: Wasser und Feuer

Der Berliner Debütant Stefan Mücke hat bei den 24 Stunden von Le Mans einen Feuerunfall überstanden. Der Siegeszug von Audi setzte sich unterdessen fort.

Frank Biela, Emanuele Pirro und Marco Werner haben mit einer beeindruckenden Triumphfahrt den Siegeszug von Audi bei den 24 Stunden von Le Mans fortgesetzt. Das Trio gewann den legendären Langstreckenklassiker bei am Schluss strömendem Regen überlegen und wiederholte damit seinen Vorjahreserfolg. „Ich bin total happy“, sagte Biela am Sonntag nach seinem fünften Sieg bei diesem Motorsport-Marathon. „Es war nicht einfach. Aber für uns ist es sehr gut gelaufen.“ Mit zehn Runden Rückstand belegte das Peugeot-Team Pedro Lamy, Stephane Sarrazin und Sébastien Bourdais abgeschlagen den zweiten Platz. Allerdings musste ihr Diesel 908 Hdi 43 Minuten vor dem Ende des Rennens vorübergehend in die Box geschoben werden. Der Franzose Henri Pescarolo, mit 33 Starts der absolute Rekordhalter, kam überraschend auf Rang drei.

Viel Glück hatte der Berliner Rennfahrer Stefan Mücke. Bei seinem Debüt im Lola B07/17 Judd LMP1 des tschechischen Teams Charouz Racing System, das auf dem beachtlichen achten Rang endete, hatte sich am Samstagabend beim Tankstopp daneben gelaufenes Benzin entzündet und Mückes Auto in Flammen gesetzt. „Es war ziemlich heiß, aber mir ist nichts passiert bis auf eine angesengte Wange“, sagte der 25-jährige Pilot. Mücke war aus dem Auto gesprungen und wurde mit Wasser überschüttet. Unbeeindruckt von dem Zwischenfall fuhr der Berliner die beste Rundenzeit bei den Benzin-Autos und die viertbeste des gesamten Feldes von 54 Autos, von den 29 das härteste und berühmteste Rennen der Welt überstanden. Mücke fuhr auf der 13,650 km langen Piste im Nordwesten Frankreichs den offenen Sportwagen-Prototypen rund zehn Stunden in Folge. „Jetzt muss ich mich dringend ausruhen“, sagte der Berliner nach seinem Einsatz.

Der große Sieger Audi hatte aber trotz des siebten Erfolges in acht Jahren nicht nur Grund zum Jubeln. Rekordsieger Tom Kristensen verpasste wegen eines Unfalls seines Teamkollegen Rinaldo Capello am Sonntagvormittag die Chance auf seinen achten Triumph. Für die Audi-Nachwuchsfahrer Mike Rockenfeller, Lucas Luhr und Alexandre Premat war das Rennen sogar schon nach 90 Minuten vorbei.

Für die favorisierte Audi-Mannschaft Kristensen/Capello/Allan McNish (Dänemark/Italien/Großbritannien) kam der Schock am Sonntagmorgen: Um 7.35 Uhr löste sich am bis dahin in Führung liegenden R10 TDI eine Radmutter am linken Hinterrad. Der Wagen wurde beim Abflug in die Leitplanken so stark demoliert, dass das Team aufgeben musste. Capello blieb unverletzt. „Ich habe bei Tempo 260 das linke Hinterrad verloren“, schilderte Capello den Crash. Damit war auch für Kristensen die Chance auf den achten Sieg dahin. (mit dpa)

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