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Leichtathletik: Chambers darf weiter laufen

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF sieht keine Chancen, ein Startverbot gegen den britischen Dopingsünder Dwain Chambers zu verhängen. Damit kann der 30-Jährige derzeit aus Sicht der IAAF auch bei der Weltmeisterschaft in Berlin starten, sofern er vom britischen Verband nominiert wird.

„Wir können nichts unternehmen“, sagte IAAF-Generalsekretär Pierre Weiss bei der Sitzung des IAAF-Councils, das bis gestern in Berlin stattgefunden hat. Chambers, Hallen-Europameister des Jahres 2009, hat eine Autobiografie veröffentlicht, in der er zugab, 300 verbotene Substanzen in verschiedenen Kombinationen eingenommen zu haben. 2003 wurde er positiv getestet und zwei Jahre gesperrt. Die Regeln der IAAF erlauben es, einen Athleten zu sperren, wenn er die Leichtathletik in Misskredit bringt, doch in Chambers Buch gibt es darauf keine Hinweise. Die IAAF-Juristen haben das Buch geprüft und nichts Entsprechendes gefunden.

Auf Unbehagen stößt bei IAAF-Präsident Lamine Diack der Umstand, dass Chambers wieder Kontakt zu Victor Conte hat, der mit seinem Balco-Labor diverse Athleten, darunter auch Chambers, mit Dopingmitteln versorgt hatte. „Ich empfehle, den Kontakt zu Personen abzubrechen, die unseren Sport in Gefahr gebracht haben“, sagte Diack. „Chambers sollte nicht diesen schlechten Umgang pflegen.“ Heute wird Chambers von dem britischen Verband angehört. Sollten sich neue Erkenntnisse ergeben, dann könnte die IAAF reagieren. „Wir haben gebeten, dass wir einen Bericht darüber bekommen“, sagte IAAF-Sprecher Nick Davies.

Das IAAF-Council will zudem im nächsten Jahr eine Null-Fehlstart-Regel bei Sprintwettbewerben einführen. Demnach wird bereits der erste Fehlstarter ausgeschlossen. Die Entscheidung darüber fällt allerdings der IAAF-Kongress. „Manche Athleten haben mit den anderen gespielt. Dies könnten sie mit der neuen Regel nicht mehr“, sagte Jorge Salcedo, Vorsitzender der Technischen Kommission. (fmb/jöwe)

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