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Merritt

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Leichtathletik: Doping für den Penis: Olympiasieger Merritt vor Sperre

Ein peinlicheres Dopinggeständnis hat es in der Sportgeschichte wohl noch nicht gegeben. Hinter dem, was LaShawn Merritt jetzt zugegeben hat, verblassen jedenfalls auch Geschichten über angebliche Haarwuchsmittel oder vertauschte Urinproben.

Boston - Ein Mittel, das der Penisvergrößerung und der Steigerung der Libido dienen soll, wird dem amerikanischen Olympiasieger über 400 Meter nun wohl zwei Jahre seiner Karriere kosten.

Dreimal war der Leichtathlet positiv getestet worden, im Oktober, Dezember und Januar. Nachgewiesen wurde das Steroid Dehydroepiandrosteron. Hans Geyer, Mitarbeiter des Dopingkontrolllabors in Köln, schätzt die Wirkung dieser Substanz schwächer ein als die von anderen Steroiden wie Testosteron, sie habe aber sehr wohl leistungssteigernde Effekte und stehe nicht ohne Grund auf der Dopingliste. Merritts Erklärung für die positiven Proben ist das in den USA frei verkäufliche Sexualprodukt „Extenze“. Er habe das Kleingedruckte auf der Packung nicht gelesen. Die Demütigung sei für ihn schlimmer als die Strafe, die auf ihn zukomme, sagte der 23-Jährige. Einen „doofen, unreifen und egoistischen Fehler“, nannte Merritt sein Verhalten. Und der Chef des US-Leichtathletikverbands Doug Logan sagte: „Merritt hat seinen Namen mit einem Stigma in Verbindung gebracht, mit dem er bis an sein Lebensende klarkommen muss.“ teu/dpa

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