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Leichtathletik-WM: Isinbajewa mit Weltrekord zu Gold

Die Russin Jelena Isinbajewa ist am Freitagabend Weltmeisterin im Stabhochsprung geworden. Sie stellte wie angekündigt mit 5,01 Meter ihren 18. Weltrekord auf.

Helsinki (12.08.2005, 20:06 Uhr) - Vor lauter Freude schlug sie einen Salto. Isinbajewa ist damit 160 000 Dollar reicher: 60 000 gab es für den Sieg, 100 000 für die neue Bestmarke. Bei dem wegen des schlechten Wetters um zwei Tage verschobenen Wettkampfs kam sogar plötzlich die Sonne heraus.

Während ihre Konkurrentinnen sich mit der Einstiegshöhe abmühten, schien Isinbajewa noch ein Nickerchen zu halten: Mit der tief ins Gesicht gezogenen Baseballkappe lag sie reglos auf einem Handtuch. Sie erhob sich zunächst nur kurz, als die niederländische Nationalhymne für Rens Blom erklang, der am Abend zuvor bei den Männern Stabhochsprung-König war. Der Wettkampf ging bereits über eine Stunde, da schwang sich die 23-Jährige bei 4,50 Meter erstmals über die Latte. Bei dieser Höhe war für die Mainzerin Caroline Hingst bereits Schluss: Lediglich Platz zehn.

Nur Anna Pyrek konnte der Russin bis 5,60 Meter folgen. Als die Polin sich ihren letzten Versuch für die 5,75 Meter aufsparte und scheiterte, schaute Isinbajewa nicht einmal hin. Bei ihrem vierten Sprung ließ sie bereits Weltrekordhöhe auflegen, die sie im zweiten Anlauf dann meisterte.

Isinbajewa strich mit diesem Triumph auch eine bittere Niederlage aus dem Gedächtnis: Vor zwei Jahren war sie im WM-Finale von Paris ihrer ungeliebten russischen Rivalin Swetlana Feofanowa und der Erfurterin Annika Becker unterlegen. Jetzt fehlt der Überfliegerin nur noch der EM-Titel im nächsten Jahr in Göteborg, dann hat sie ihren Goldmedaillen-Satz komplett.

Die goldglänzenden Schuhe (Größe 38) hatte ihr ihr amerikanischer Ausrüster bereits vorher zurechtgelegt - als PR-Gag. Darauf ist eingestanzt, wohin die Reise noch gehen soll: 5,05 - 5,06 - 5,07 - 5,08. Diese Höhenluft ist aber selbst der Weltrekordlerin noch zu dünn. «5,01 und 5,02 sind sicher möglich, was darüber hinaus kommt, weiß ich einfach noch nicht», hatte Isinbajewa gesagt. 36 Weltrekorde hat sich die frühere Turnerin aus Wolgograd vorgenommen, einen mehr als der legendäre Sergej Bubka. «Er erklärt mir viel», sagte die russische «Kosmonautin» über den ukrainischen «Sputnik», «wir sind befreundet.» (Von Ulrike John, dpa)

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