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Sport: Leverkusen fast sicher im Uefa-Cup

Bayer ist kaum noch von Platz fünf zu verdrängen, obwohl die Mannschaft gegen Nürnberg kurz vor Schluss das 2:2 kassiert

Ein stilvoller Abgang war für Jens Nowotny im letzten Heimspiel geplant, der Abwehrchef Bayer Leverkusens, der den Verein zum Saisonende verlässt, trägt schließlich seit 1996 das Trikot des Klubs. Aber als Bayers Trainer Michael Skibbe Nowotny kurz vor dem Ende der Partie gegen den 1. FC Nürnberg austauschte, um die Verdienste des 32-Jährigen zu würdigen, ging dieser letzte Gang des Profis schon im Jubel der 22 500 Zuschauer in der ausverkauften Bayarena zu Leverkusen unter. Vier Sekunden vor Ablauf der 90 Minuten hatte der Bulgare Dimitar Berbatow einen umstrittenen Elfmeter zum 2:1 verwandelt. Doch es kam noch kurioser. Denn der Stadionsprecher hatte den Torschützen und die Auswechslung noch nicht bekannt gegeben, als Nürnbergs Stürmer Stefan Kießling im Gegenzug ausglich. Auch dieses 2:2 (0:1) sicherte Leverkusen faktisch vorzeitig Platz fünf und damit den Uefa-Cup- Platz. „Im Fußball ist alles möglich, aber es sollte reichen“, sagte Carsten Ramelow angesichts des Vorsprungs. Vor dem letzten Auswärtsspiel liegen drei Punkte und zehn Tore zwischen Bayer und dem Verfolger Hertha BSC.

Kurios war das Ende des Spiels vor allem deshalb, weil der junge Gonzalo Castro, der Nowotny ersetzt hatte, den Ausgleich mit einem Querschläger vorgelegt hatte. Trainer Michael Skibbe machte dem 18-Jährigen keinen Vorwurf, sondern lud alle Schuld auf sich. „Ich wollte Jens Nowotny vor dem eigenen Fans diesen Abgang gönnen“, sagte er, „deswegen muss ich mir den Schuh anziehen, wenn ich als Trainer die nötigen Umstellungen nicht schnell genug umsetzen kann.“ Eine schöne Schlusspointe, dass ausgerechnet Kießling den Ausgleich schoss und die Stimmung drückte: Kießling wird im Juli nach Leverkusen wechseln. „Ich freue mich schon auf die Spiele im Uefa-Cup“, sagte der 22-Jährige.

Die eigentümliche Schlussphase passte so gar nicht zu den eher müden 90 Minuten. Nürnberg hielt den Gastgeber im ersten Abschnitt erstaunlich gut in Schach. Die Führung, die der Tunesier Jaouhar Mnari mit einem Weitschuss aus rund 25 Metern in den Winkel erzielte, war Lohn einer reifen Spielführung. Selbst Hans Meyer wunderte sich fast ein wenig darüber: „Für uns ging es endgültig um gar nichts mehr“, sagte Nürnbergs Trainer, „dafür war das richtig erfreulich.“ In der zweiten Halbzeit aber dominierte Leverkusen die Partie zunehmend. Berbatow, der es nun auf 20 Saisontreffer bringt, erzielte nach einer Ecke nicht nur per Abstauber den 1:1-Ausgleich (49.), der formstarke Stürmer besaß auch noch drei große Kopfball-Möglichkeiten, scheiterte aber jeweils am starken Nürnberger Torhüter Raphael Schäfer.

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