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Sport: Leverkusens Sturmlauf wird belohnt

Fünf Minuten vor dem Anpfiff musste man sich Sorgen um Bayer Leverkusen machen. Die Spieler des Fußball-Bundesligisten liefen vor 22 500 Zuschauern in der ausverkauften Bayarena zum Champions-League-Duell gegen Juventus Turin auf den Rasen und winkten den Fans zu.

Fünf Minuten vor dem Anpfiff musste man sich Sorgen um Bayer Leverkusen machen. Die Spieler des Fußball-Bundesligisten liefen vor 22 500 Zuschauern in der ausverkauften Bayarena zum Champions-League-Duell gegen Juventus Turin auf den Rasen und winkten den Fans zu. Doch zu hören waren nur die 3000 mitgereisten Anhänger aus Italien. Erst im Laufe des Spiels wurde es lauter - und am Ende hatten die Leverkusener Fans doch noch Heimvorteil. Lautstark bejubelten sie Bayers verdienten 3:1 (1:0)-Sieg über den Tabellenzweiten der italienischen Liga.

Schon in den ersten Spielminuten stieg der Lärmpegel. Schuld daran war die offensive Eröffnung der Leverkusener. Schon nach drei Minuten musste Turins Torwart Gianluigi Buffon in höchster Not retten, als Leverkusens Stürmer Dimitar Berbatov aus Nahdistanz frei zum Kopfball kam. Die Leverkusener, in der Bundesliga zuletzt nur mit durchschnittlichen Leistungen, traten ohne Respekt auf. Thomas Brdaric und Ze Roberto trieben das Spiel an, vor dem Tor sorgte Berbatov für Gefahr. Der Ausfall mehrerer Stammspieler - neben dem gesperrten Boris Zivkovic und dem verletzten Oliver Neuville fehlten auch der erkältete Michael Ballack und Stürmer Ulf Kirsten - fiel kaum ins Auge. "Man merkt der Mannschaft an, wie unbeschwert sie aufspielen kann", freute sich Manager Reiner Calmund auf der Tribüne. Das Anrennen wurde nach einer knappen halben Stunde belohnt, als Brdaric von Christiano Zenoni an der Strafraumgrenze umgerissen wurde und Leverkusens Torhüter Hans-Jörg Butt den fälligen Elfmeter trocken in die linke Torecke schoss. Butt tanzte mit Brdaric auf den Schultern über den Platz. Der Torhüter hatte für den Hamburger SV in der vergangenen Saison einen Strafstoß in der Champions League verwandelt - gegen Juventus Turin.

In der zweiten Halbzeit fand Juventus endlich zum Spiel. Die Leverkusener Abwehr - nach der frühen Herausnahme des angeschlagenen Kapitäns Jens Nowotny von Carsten Ramelow organisiert - geriet nun unter Druck. Konnte Ramelow in der 56. Minute ein Gegentor noch im letzten Moment verhindern, war er fünf Minuten später nicht zur Stelle. Am Strafraumeck konnte Zenoni flanken, Tudor köpfte zum Ausgleich ein. Die Leverkusener blieben unbeeindruckt. In einem packenden Spiel erarbeiteten sie sich Chance auf Chance. Der Sturmlauf wurde gekrönt, als Brdaric nach einer Flanke von Ze Roberto mit einem Kopfball das 2:1 gelang. Die Leverkusener Fans spotteten: "Juve, Juve, Hahaha!". Die Spieler verlegten sich nun auf technische Tricksereien. Derart berauscht spielten sie auf, dass Trainer Klaus Toppmöller sie mit rudernden Armen zum Rückzug aufforderte. Als Babic in der Schlussminute einen Leverkusener Konter erfolgreich abschloss, stimmte aber auch er in den Leverkusener Jubelchor ein. "Das war sensationell", sagte Toppmöller.

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