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Mainz - Mönchengladbach: Mainz trotz Sieg praktisch abgestiegen

Der FSV Mainz 05 muss nach drei Jahren den bitteren Gang in die 2. Fußball-Bundesliga antreten - und das trotz eines Sieges gegen Absteiger Borussia Mönchengladbach.

Mainz - Trotz eines 3:0 (2:0)-Sieges gegen Absteiger Borussia Mönchengladbach haben die Rheinhessen praktisch keine Chance mehr auf die Rettung und müssen im Unterhaus einen Neuanfang starten. 20.300 Zuschauer im ausverkauften Bruchwegstadion bereiteten den traurigen Gastgebern einen emotionalen Abschied und verabschiedeten ihre Helden mit Standing Ovations. "Wer das hier sieht, ich schwöre, das hat es noch nie gegeben. Eine Mannschaft steigt aus der Bundesliga ab und fast alle Fans bleiben und feiern uns. Das ist unglaublich", sagte FSV-Trainer Jürgen Klopp.

Die Treffer von Mohamed Zidan per Foulelfmeter (32.), Petr Ruman (45.) und Markus Feulner (72.) waren am Ende nur Makulatur. Mit 34 Punkten bleiben die Mainzer Tabellenvorletzter und können die Konkurrenz aus Wolfsburg (37) auf Rang 14 wegen des um 14 Tore schlechteren Torverhältnisses wohl nicht mehr einholen. «Wenn man nur 34 Punkte hat, ist man verdient abgestiegen. Das muss man akzeptieren», erklärte Manager Christian Heidel. Präsident Harald Strutz nahm den Abstieg gefasst zur Kenntnis. "Wir werden keine Depressionen bekommen. Es waren drei richtig tolle, geile Jahre", sagte Strutz.

Gastgeber bestimmten Takt des Spiels

Die Hausherren hatten von Beginn den Willen erkennen lassen, ihre Minimal-Chance mit allen Mitteln nutzen zu wollen. Engagiert, aggressiv in den Zweikämpfen und spielfreudig präsentierten sich die Mainzer. Angetrieben von den Fans setzte der FSV in der Offensive die Akzente, vernachlässigte dabei jedoch häufig die Abwehr. Die Gäste nutzten die sich bietenden Räume zu gefährlichen Kontern, bei denen vor allem Nando Rafael ein steter Unruheherd war. Der Borussen- Stürmer scheiterte im ersten Durchgang allein drei Mal am glänzend aufgelegten Mainzer Torwart Christian Wetklo, ein Mal rettete Christian Demirtas (35.) auf der Linie.

Ansonsten bestimmte der Gastgeber den Takt des Spiels. Nach der Führung durch das 14. Saisontor von Zidan, der einen von Kaspar Bögelund an Elkin Soto verwirkten Foulelfmeter verwandelte, ergaben sich Chancen fast im Minutentakt. Zunächst scheiterte Ruman an Gäste-Torhüter Christofer Heimeroth (37.), 60 Sekunden später verfehlte Soto mit einem spektakulären Fallrückzieher das Gehäuse. Der Kolumbianer war mit einem Lattenschuss auch Wegbereiter zum 2:0. Den Abpraller köpfte Ruman ohne Mühe ins leere Tor.

Wolfsburgs Ausgleich war wie "Schlag in die Magengrube"

Die bereits als Absteiger feststehenden Gladbacher traten wie ein Zweitligist auf. Nationalspieler Marcell Jansen enttäuschte wie der in der Pause aus dem Spiel genommene Regisseur Federico Insua. So plätscherte die Partie nach dem Wechsel dahin, ehe die Nachricht von Aachens Führung gegen Wolfsburg in der 66. Minute einen Jubelsturm auf den Rängen auslöste. Davon beflügelt legte der Gastgeber noch einmal zu und durch Feulner auf Pass von Zidan das dritte Tor nach.

Die Hoffnung wurde jedoch jäh zerstört, als kurz vor Schluss die Kunde vom Wolfsburger Ausgleich die Runde machte. "Das war wie ein Schlag in die Magengrube", gestand Klopp. Der 39-Jährige wird in der kommenden Saison auf jeden Fall Trainer in Mainz bleiben und will ein schlagkräftiges Team aufbauen: "Das war heute der Startschuss in eine neue Zukunft." (tso/dpa)

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