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Borussia Mönchengladbach - FSV Mainz 05

© dpa

Mainzer Torwartpech: Wadenbein im Blickpunkt

Herthas Gegner Mainz hat Torwartprobleme: Dimo Wache und Heinz Müller sind verletzt, der eigentlich ausgemusterte Christian Wetklo ist ebenfalls angeschlagen.

Es ist eine kuriose, beinahe absurde Personalsituation, die sich derzeit zwischen den Pfosten des Fußball-Bundesligavereins Mainz 05 abspielt. Da wird im Umfeld jedem Belastungstest des verletzten Torwarts Christian Wetklo entgegengefiebert, kleinste medizinische Aufhellungen der Wadenbeinprellung genau registriert. Mithin steht ein Profi völlig unverhofft in der Öffentlichkeit, dem vor drei Monaten anheimgestellt wurde, sich schnellstmöglich ausleihen zu lassen, damit sein nicht gerade preiswerter Gehaltsplatz bei Mainz 05 frei wird. Zudem sollte eine langjährige Hierarchie aufgebrochen werden. Der Ton zwischen den Vertragspartnern ist nicht immer zuvorkommend gewesen im Sommer – doch jetzt braucht man den 29 Jahre alten Wetklo dringender denn je.

Der Mainzer Torwart-Routinier Dimo Wache, 35, fällt seit Anfang August mit einem Patellasehnenanriss auf unbestimmte Zeit aus, sein Nachfolger Heinz Müller, 31, zog sich vor zwei Wochen eine Bauchmuskelzerrung zuzog. Cheftrainer Thomas Tuchel hat für das Heimspiel gegen Hertha BSC am Samstag nur die Wahl zwischen dem eigentlich bereits ausgemusterten Wetklo und dem 19 Jahre alten Pierre Kleinheider. Besteht Wetklo trotz anhaltender Schmerzen auch den abschließenden Test, werden Thomas Tuchel und Torwarttrainer Stephan Kuhnert wohl eine Bauchentscheidung treffen.

Ein Bewertungsmaßstab wird sein, dass Kleinheider gegen Berlin sein Bundesligadebüt feiern würde, Wetklo aber bereits Erstligaerfahrung besitzt. Kleinheider stieß im Sommer zum Profikader, zuletzt spielte er mit den Mainzer Regionalliga-Amateuren dreimal in Folge zu null. Wetklo, den es im Unterschenkel nach wie vor „drückt“, wie er sagt, hatte seit seinem Wechsel im Jahr 2000 an den Bruchweg auch nicht viel Wettkampfpraxis: 31 Bundesliga-, neun Zweitliga- und sieben Pokalspiele – das war’s.

Die schwerwiegenden Torwartsorgen haben in der Länderspielpause alles andere überlagert bei Mainz 05. „Wir müssen gegen Berlin dort weitermachen, wo wir im letzten Heimspiel gegen Bayern München aufgehört haben“, sagt Abwehrspieler Florian Heller. „Dass wir in der Liga mitspielen können, haben wir gezeigt. Das Publikum müssen wir einfach wieder so schnell wie möglich hinter uns bringen.“ Dem 2:1-Sieg gegen die Bayern folgte die Auswärtsniederlage in Mönchengladbach (0:2) mit dem doppelten Verletzungspech von Müller und Wetklo. Die Mainzer haben bislang fünf Punkte gesammelt, Hertha BSC lediglich drei. „Aber wer die Tabelle zum Maßstab nimmt, macht einen Fehler“, sagt Trainer Tuchel. Zumal dann, wenn man mehrere verletzte Torhüter hat.

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