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Sport: Marathon in einer Stunde

Ein paar Profis und viele Freizeitsportler: Die Inlineskater rollen durch Berlin

Von Til Knipper

Berlin - Wer Coni Altherr über Inlineskaten reden hört, muss denken, er habe in den letzten Jahren die boomende Trendsportart überhaupt verpasst. „100 Millionen Inlineskater gibt es weltweit“, sagt Altherr. „Organisiert in den Verbänden ist davon nur ein Bruchteil“, muss er auf Nachfrage zugeben. Altherr ist Präsident des World Inline Cup (WIC), der am Samstag beim Berlin-Marathon sein Saisonfinale austrägt.

Alexander Uphues, Organisator des Berliner Laufs, sieht alles etwas nüchterner als Altherr: „In Deutschland ebbt die Begeisterung eigentlich schon wieder etwas ab. Unsere Rekordteilnehmerzahl hatten wir 2003 mit 9600 Skatern.“ Für die elfte Auflage am Samstagnachmittag haben sich 8000 Skater gemeldet. „Damit sind wir weltweit immer noch die Nummer eins“, sagt Uphues. Die Skater profitieren in Berlin zum vierten Mal davon, dass ihr Marathon einen Tag vor dem der Läufer ausgetragen wird. Das geht nur, weil in Berlin 97 Prozent Freizeitskater an den Start gehen. „Für die 200 WIC-Profis würde ja nicht die ganze Stadt abgesperrt“, sagt Uphues und stellt damit auch den Breitensportcharakter des Skate-Marathons heraus. Verzichten will er auf die Profis aber auf keinen Fall. „Ich wünsche mir, dass die Siegerzeit bei den Männern dieses Jahr unter einer Stunde liegt.“ Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, weil mit dem Italiener Massimiliano Presti der WIC-Gesamtsieger schon feststeht. „Daher wird es kein langes Taktieren geben“, hofft Uphues. Neben Presti gehört der 18-jährige Berliner Victor Wilking zu den Favoriten. Der Aufsteiger des Jahres besiegte schon im April beim Berliner Halbmarathon überraschend die internationale Konkurrenz.

Bei den Damen will Wilkings Trainingspartnerin Jana Gegner verhindern, dass die Französin Angèle Vaudan ihren dritten Sieg in Berlin einfährt. Vorher tritt Gegner noch zu einem Showrennen über 110 Meter am Brandenburger Tor gegen die Deutsche Meisterin im Bahnrad-Sprint, Dana Glöß, an. Zusätzliche Aufmerksamkeit kann auch eine vermeintliche Boomsportart noch gebrauchen.

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