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Sport: Maria Moneypowa

Früher gab es im Sport für Namensänderungen noch gute Gründe. Als sich der Boxer Cassius Clay in Muhammad Ali umbenannte, war er der Nation of Islam beigetreten und wollte diesen politischen und religiösen Schritt mit einem Namenswechsel dokumentieren.

Früher gab es im Sport für Namensänderungen noch gute Gründe. Als sich der Boxer Cassius Clay in Muhammad Ali umbenannte, war er der Nation of Islam beigetreten und wollte diesen politischen und religiösen Schritt mit einem Namenswechsel dokumentieren. Dass die Biathletin Simone Denkinger irgendwann als Simone Hauswald durch die Wälder laufen wollte, ist aufgrund ihrer Hochzeit mit Steffen Hauswald auch völlig verständlich. Dass nun allerdings die Tennisspielerin Maria Scharapowa bei den US Open als Maria Sugarpowa antreten will, ist nur ein seltsamer, aber lukrativer PR-Gag.

Unter der Marke „Sugarpowa“ vertreibt die amerikanisierte Russin in den USA Süßigkeiten. Nun will sie mit ihrer kurzzeitigen Namensänderung den Verkauf der Gummibärchen weiter ankurbeln. Man kann eigentlich nur hoffen, dass die Organisatoren der US Open diesen Blödsinn nicht mitmachen, sonst will man gar nicht wissen, unter welchen unsinnigen Sponsoren-Namen die Tennisprofis demnächst antreten werden. Maria Scharapowa wird eine Ablehnung ihres Antrags verkraften, sie führt auch im neunten Jahr mit zuletzt jährlich 21 Millionen Euro die Forbes-Rangliste als Sportlerin mit dem höchsten Einkommen an. Und die weltweiten Schlagzeilen über ihre geplante Namensänderung sind Werbung genug für das ungesunde Gummizeug. Weshalb wir noch einen etwas realistischeren Namensvorschlag für sie hätten: Moneypowa, Moremoneypowa oder Muchmoremoneypowa würden wirklich sehr gut zu ihr passen.

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