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Sport: Matthäus muss gehen

Salzburg trennt sich überraschend vom Kotrainer

Wien - Vor knapp vier Wochen klang das noch so: „Ich werde nächste Saison sicher hier arbeiten, auch weil ich mir vom alten Trainerfuchs Giovanni Trapattoni noch sehr viel abschauen kann.“ Lothar Matthäus sagte diesen Satz, nachdem sein Klub Red Bull Salzburg gerade Österreichischer Meister geworden war.

Gestern Nachmittag nun trennte sich Red Bull Salzburg ziemlich überraschend von seinem Kotrainer. Man wolle „Ruhe und Geschlossenheit“ in den Verein bringen, sagte Sportchef Oliver Kreuzer. Ein Pressesprecher erklärte: „Die Harmonie zwischen Trapattoni und Matthäus war gestört.“ Unterschiedliche Auffassungen zu Training und Spielereinkäufen hätten eine positive Zusammenarbeit auf Dauer unmöglich gemacht.

Mit anderen Worten: Red Bull warf Matthäus raus, weil er ein Querulant war. Erst am Dienstag hatte der 46-jährige Deutsche ziemlich unverhohlen die Spielereinkäufe Kreuzers kritisiert. Der Sportchef hatte relativ überraschend einen ugandischen Nationalspieler engagiert. Matthäus teilte in launigen Zeitungsinterviews mit, dass weder er noch Trapattoni den Spieler je gesehen hätten und dass dieser deshalb der Mannschaft wohl kaum weiterhelfen werde.

Äußerungen dieser Art hatte der Weltmeister von 1990 in der Vergangenheit wiederholt getätigt. Und offensichtlich war er mit seiner Rolle hinter dem italienischen Startrainer nicht klargekommen. Matthäus hatte immer wieder angedeutet, dass eine Mannschaft unter seiner Führung anders spielen würde als unter Trapattoni und dass er zudem nicht ewig als Nummer zwei auftreten wolle. Trapattoni hatte freilich nie einen Zweifel daran gelassen, wer beim Trainergespann die Chefposition inne hat.

Zu seinem Rausschmiss hat Lothar Matthäus bislang noch keinen Kommentar abgegeben. Und das ist doch auch ziemlich überraschend. Markus Huber

Markus Huber

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