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Mit Köpfchen. Torsten Mattuschka lenkt das Spiel des 1. FC Union wohl auch künftig.

© Imago

Mattuschka vor Vertragsverlängerung: Der 1. FC Union beschenkt seine Fans

Kapitän Torsten Mattuschka ist der Liebling der Fans. Der Liebling des Trainers war er zwar nicht immer, aber Uwe Neuhaus hat sich längst mit seinem Spielgestalter arrangiert. Nun steht Mattuschka kurz vor einer Vertragsverlängerung.

Berlin - Torsten Mattuschka hielt sich noch bedeckt. Der Kapitän des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union wollte die wohl kurz bevorstehende Verlängerung seines Vertrages nicht bestätigen. „Wir sind in Gesprächen. Unterschrieben ist aber noch nichts“, sagte der 33 Jahre alte Mittelfeldspieler am Montagmittag. „Mein Berater Jörg Neubauer ist im Urlaub. Ich warte auf das Okay.“

Der Vertrag läuft zum Saisonende aus. Mattuschka hatte immer wieder betont, er wolle gern noch einige Jahre Fußball spielen – am liebsten bei Union. Er kickt seit 2005 an der Alten Försterei und gehört den wenigen Profis, die die jüngste Erfolgsgeschichte komplett miterlebt haben: das 8:0 in der Oberliga gegen den BFC Dynamo, die Aufstiege in die Dritte und Zweite Liga, den Bau der Stehplatztribünen durch die Fans und die mit der Eröffnung der neuen Haupttribüne verbundene Fertigstellung des Stadions.

Unsterblich für die Fans machte er sich durch den 2:1-Siegtreffer gegen Hertha BSC am 5. Februar 2011 im Olympiastadion. An der Alten Försterei haben sie ihm ein eigenes Lied gewidmet. Der Song nach der Melodie des Pop-Klassikers „Can’t take my eyes off you“ dürfte auch heute Abend auf der Mitgliederversammlung angestimmt werden, wenn Präsident Dirk Zingler oder Trainer Uwe Neuhaus das Publikum über den neuen Vertrag für Mattuschka informieren werden.

Der Vertrag soll bis 2015 laufen und für Mattuschka eine Option auf ein weiteres Jahr beinhalten.

Bei Neuhaus hatten schon viele damit gerechnet, dass dessen Vertragsverlängerung bis 2016 passend zum 54. Geburtstag bekanntgegeben wird, den derTrainer heute feiert. Doch darüber informierte der Klub schon am Freitag, vollkommen unspektakulär per Pressemitteilung. Möglicherweise wollte Neuhaus den großen Beifall aber seinem Spielmacher Mattuschka überlassen. Und das, obwohl es zwischen den beiden in den vergangenen Jahren durchaus die eine oder andere Krise gab. Neuhaus ist der akribische Fußball-Lehrer, der öffentlich am liebsten gar nicht über seine Arbeit reden würde. Mattuschka ist bei den meisten Fans auch für seine lockeren und bisweilen derben Sprüche beliebt.

Neuhaus weiß, dass er seinen Kapitän in dieser Beziehung nicht mehr ändern kann. Aber so lange Mattuschka wie in dieser Saison seine Leistung bringt, wird er damit leben können. Vermeintliche Nachfolger wie Santi Kolk oder Tijani Belaid konnten sich gegen Mattuschka nicht durchsetzen und haben den Verein längst wieder verlassen. Mattuschka scheint auf seine alten Tage die perfekte Überbrückung zu sein, bis Björn Jopek oder Martin Dausch die Position hinter den Spitzen einnehmen können. „Der Trainer weiß mich zu kitzeln. Ich will noch zwei, drei Jahre spielen“, sagt Mattuschka. „Wenn es nicht mehr geht, sage ich das von allein.“ Matthias Koch

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