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Sport: Mauresmos seltsamer Tag

Sieg über Hingis, Niederlage gegen Henin-Hardenne

Berlin - Gestern bekamen die Zuschauer im Steffi-Graf-Stadion die Französin Amelie Mauresmo in zwei Rollen zu sehen. Erst ging die Weltranglistenerste als strahlende Siegerin vom Platz, in der Gewissheit, Herausragendes geleistet zu haben. „Bravo Amelie“, riefen Zuschauer mit französischen Fahnen. Die 26-Jährige winkte ihnen fröhlich zu. Knapp zweieinhalb Stunden später packte sie ihre Tennistasche als Verliererin.

Der Zeitplan hatte den extremen Rollenwechsel möglich gemacht. Weil am Freitagabend Mauresmos Match gegen die Schweizerin Martina Hingis wegen Dunkelheit abgebrochen wurde, musste sie am Samstagmittag zunächst das Viertelfinale zu Ende spielen. Knapp eine Stunde durfte sie danach pausieren, dann musste sie zum Halbfinale auf den Centre Court der Katar German Open. „Das hat mir offenbar nicht gut getan“, sagte Amelie Mauresmo. In nur 58 Minuten verlor die Französin gegen die fast fehlerlos spielende Belgierin Justine Henin-Hardenne 1:6, 2:6. „Einige Spielerinnen würden jetzt sagen, dass der Zeitplan schuld an der Niederlage war“, sagte Mauresmo, „aber man muss auch die starke Leistung von Justine Henin-Hardenne würdigen.“

Die Russin Nadja Petrowa hatte mit ihrem schnellen 6:1, 6:0-Erfolg in nur 50 Minuten über die Chinesin Na Li ermöglicht, dass die Französin sofort wieder auf den Platz musste. Somit kommt es heute um 14 Uhr (live auf Eurosport) im Finale erneut zum Duell zwischen Justine Henin-Hardenne und Nadja Petrowa. Im letzten Jahr gewann die Belgierin, und siegte daraufhin bei den French Open. In diesem Jahr aber sollte sie trotz ihres gestrigen Erfolges in Paris auch mit Amelie Mauresmo rechnen. Diese hatte beim 4:6, 6:4, 6:4 im Viertelfinale gegen Martina Hingis eine herausragende Leistung gezeigt. 2 Stunden und 18 Minuten dauerte die hochklassige Begegnung, die sich über zwei Tage erstreckte und die Zuschauer auf dem Centre Court oft zu Szenenapplaus hinriss. Das begeisternde Match hätte diesem Turnier auch als Endspiel gut zu Gesicht gestanden.

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