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Rinderle hat ganz klar definierte Aufgaben als Co-Trainer der Füchse.

© Imago/Foto Lächler

Co-Trainer der Füchse Berlin: Max Rinderle ist die Konstante an der Seitenlinie

Seit 2015 ist Max Rinderle Co-Trainer bei den Füchse-Handballern. Vor dem Start der neuen Saison steht er nun vor einer besonderen Herausforderung.

Der Terminplan ist mal wieder eng. Doch Max Rinderle ist es gewohnt, seinen Job als Co-Trainer bei den Füchsen und den als Lehrertrainer am Schul- und Leistungszentrum Berlin bestmöglich miteinander zu verbinden. Stress empfindet der 35-Jährige dabei wenig. „Das ist ein Luxusproblem, wenn man mit dem, was man liebt, diesen Arbeitsaufwand verbindet“, sagt Rinderle. Er arbeitet momentan Interimstrainer Bob Hanning so gut wie möglich zu, damit die Füchse auch ohne ihren erkrankten Coach Jaron Siewert gegen Frisch Auf! Göppingen am Sonntag (16.05 Uhr/Sky) erfolgreich in die Saison starten können.

„Er ist fordernd. Doch das ist ja auch gut, wenn Dinge funktionieren sollen. Das war für mich keine Überraschung. Ich weiß, was er erwartet“, sagt Rinderle über die für ihn „harmonische Zusammenarbeit“ mit Hanning, den er schon seit seiner Spielerzeit bei den Füchsen kennt. Bereits mit 25 Jahren machte ihn der Geschäftsführer dann zum Trainer der zweiten Mannschaft, bevor der einstige Rückraumspieler zur Saison 2015/16 zum Co-Trainer der Profis befördert wurde.

Sein erstes Intermezzo an der Bundesligaseitenlinie hatte Rinderle allerdings bereits 2014. Damals fiel Trainer Dagur Sigurdsson krankheitsbedingt aus und Rinderle half an der Seite von Alexander Haase beim Spiel in Kiel aus. „Verrückt, wie lange das schon her ist. Das war ein überragendes Erlebnis“, erinnert sich Rinderle, wenngleich die Füchse sich in der Ostseehalle mit 27:38 geschlagen geben mussten.

Seitdem ist viel passiert. Nicht nur, dass sich die Berliner in den vergangenen Jahren in der Spitze der Handball-Bundesliga HBL etablieren konnten und mittlerweile auch den ersten Sieg der Vereinsgeschichte beim Rekordmeister einholen konnten, auch auf der Trainerbank der Füchse hat sich einiges getan: Erlingur Richardsson, Velimir Petkovic, Michael Roth und schließlich Jaron Siewert hatten dabei alle die Konstante Max Rinderle an ihrer Seite. „Jeder hat und hatte seine eigene Art“, sagt der Co-Trainer, dessen Aufgaben in ihrer Breite und Intensität in der Vergangenheit je nach Trainer variierten.

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Beim einen war es mehr das Videostudium, in das er eingebunden war, beim anderen die Interaktion ins tägliche Trainingsgeschehen. „Aber es ist ja nicht so, als ob sich das Handballspiel als solches ändern würde“, sagt Rinderle. Für ihn ist vor allem wichtig, dass er das Gefühl hat, dass ihm die Trainer vertrauen, dass sie seine Meinung wertschätzen. Und dass sie wissen, dass er loyal ihnen gegenüber ist. „Und das war der Fall“, bekräftigt der gebürtige Baden-Württemberger, der mittlerweile in Berlin heimisch geworden ist.

Über die Jahre hat er sich natürlich auch selbst weiterentwickelt. Längst weiß Rinderle, was in einem Spiel passieren kann, welche Eventualitäten es zu beachten gilt. Er wurde zu einer souveränen Führungsperson und passt dabei mit seiner Berliner Vorgeschichte sowie seiner Einstellung zum Sport perfekt in die Philosophie der Füchse. Ebenso wie sein aktuelles Pendant Jaron Siewert. „Wir sprechen in vielen Dingen die gleiche Sprache“, sagt Rinderle, den mit dem Chefcoach ein freundschaftliches Verhältnis verbindet.

Gegen Göppingen sollen auch ohne den erkrankten Cheftrainer Jaron Siewert zwei Punkte her

Und in puncto Handball verstehen sich die beiden sowieso: „Es ist natürlich wichtig, dass ein Co-Trainer sich seinem Trainer anpassen kann und keine komplett andere Ansicht hat. Aber als Jaron kam, hat er Sachen mitgebracht, die für mich schnell Sinn ergeben haben“, erzählt Rinderle. Zum Beispiel neue Ansätze in der Abwehrstrategie oder mehr Tempo und Flexibilität im Angriffsspiel. „Da sieht man seine Handschrift und wie er Handball spielen will“, sagt Rinderle.

Doch nun müssen die Füchse zunächst ohne ihren Trainer auskommen. „Wir sind alle bei Jaron und hoffen, dass er schnellstmöglich wieder fit ist“, sagt Rinderle. Beim Auftakt in eigener Halle sind auch ohne Chef natürlich zwei Punkte das Ziel, schließlich gelten die Füchse in dieser Saison für nicht wenige Experten als Mitfavorit auf den Titel. „Man merkt bei uns in diesem Jahr, dass eine gewisse Kontinuität vorherrscht und wir spielerisch einen Schritt nach vorne gemacht haben“, sagt Max Rinderle. Er weiß, dass nicht nur er, sondern auch das Team viel Zeit und Energie investiert haben – und dass alle sich für die Arbeit in der Vorbereitung belohnen wollen.

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