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Obenauf. Schalkes Atsuto Uchida springt einen Meter höher als sein Gegenspieler Orhan Ademi (unten) und gewinnt das Kopfballduell gegen den Braunschweiger.

© dpa

Eintracht Braunschweig - FC Schalke 04 2:3: Mehr Glück als Verstand

Der FC Schalke 04 erringt am neunten Bundesliga-Spieltag beim 3:2-Sieg über Aufsteiger Eintracht Braunschweig einen recht schmeichelhaften Erfolg in allerletzter Sekunde.

Von Christian Otto

Braunschweig - Leidenschaftlich gejubelt, schnell geduscht, zügig wieder abgereist. Sie wollten diese doofe Dienstreise ihres FC Schalke 04, die der 9. Spieltag der Fußball-Bundesliga notwendig gemacht hatte, möglichst schnell hinter sich lassen. „Dieser Sieg macht uns wahnsinnig froh und glücklich. Es war ein dreckiger Sieg“, sagte Schalkes Cheftrainer Jens Keller und sah bei der Abreise aus dem Niedersächsischen schon ein wenig mitgenommen aus. Auf dem Weg zu einem 3:2 (1:1)-Erfolg bei Schlusslicht Eintracht Braunschweig war sein Team zweimal in Rückstand geraten. Aber dem 1:0 durch Stürmer Orhan Ademi und dem 2:1 von Dribbelkünstler Karim Bellarabi hatte der Gast nicht nur jeweils den Ausgleich von Max Meyer und Leon Goretzka entgegengesetzt. Roman Neustädter war Sekunden vor dem Abpfiff sogar noch der Siegtreffer gelungen, mit dem vor 23 251 Zuschauer kaum jemand gerechnet hatte.

Das Bemühen der Braunschweiger, ihrem ohnehin schon stark ersatzgeschwächten Gast ein wenig weh zu tun, war lange Zeit von Erfolg gekrönt. Das Team des Aufsteigers zeigte zwei Wochen nach dem ersten Saisonsieg (2:0 beim VfL Wolfsburg) eine engagierte und mutige Leistung. Und während sich die Eintracht nun voll und ganz darauf konzentrieren kann, den bundesweit angezweifelten Klassenerhalt irgendwie doch zu schaffen, haben die Schalker mit Problemen für Fortgeschrittene zu tun. Nach der Länderspielpause, die eigentlich auch als Vorbereitung für das anstehende Champions-League-Spiel gegen den FC Chelsea genutzt werden sollte, standen Leistungsträger wie Torhüter Timo Hildebrand (Hexenschuss), Jermaine Jones, Kevin-Prince Boateng (beide Knieprobleme) und Klaas-Jan Huntelaar (Knieoperation) nicht zur Verfügung. Es passt zu diesem Dilemma, das in Brauschweig auch noch Marco Höger mit einem dicken Eisbeutel am Knie das Feld verlassen und ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Die Vertreter der verletzten Stammkräfte hatten nur wenig Pluspunkte sammeln können. Der zwangsläufig stark verjüngten Schalker Mannschaft war ein eher enttäuschender Auftritt anzukreiden. „Mit dem einen oder anderen Spieler war ich überhaupt nicht zufrieden. Das wird intern besprochen“, sagte der leicht angesäuerte Schalker Sportdirektor Horst Heldt.

In der Aufarbeitung einer Partie, die nach mehr Arbeit als Vergnügen aussah, werden sich die Spieler von Eintracht Braunschweig fragen müssen, warum sie die Schwächen und Personalprobleme im Team von Schalke 04 nicht konsequenter auszunutzen wussten. Christian Otto

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