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Sport: Mike Pellegrims wechselt zu seinem ehemaligen Verein und erinnert sich an Mannheimer Zeiten

Mike Pellegrims ist in den letzten Jahren mit den Mannheimer Adlern dreimal Meister geworden. Seit wenigen Wochen ist der Belgier bei den Berlin Capitals, bereits heute gibt es für den Verteidiger an der Jafféstraße (19.

Mike Pellegrims ist in den letzten Jahren mit den Mannheimer Adlern dreimal Meister geworden. Seit wenigen Wochen ist der Belgier bei den Berlin Capitals, bereits heute gibt es für den Verteidiger an der Jafféstraße (19.30 Uhr) ein Wiedersehen mit den alten Mannschaftskameraden. Oder? "Nein, da sind doch fast alle weg", sagt Pellegrims, "das ist jetzt im Vergleich zum Vorjahr eine ganz andere Mannschaft. Da habe ich nur noch zwei Freunde, Jan Alston und Mike Rosati."

Trotzdem hat Pellegrims, neben Pavel Gross, Martin Ulrich und Rob Cimetta einer von vier Ex-Mannheimern im Team der Capitals, nur "gute Erinnerungen" an seine alte Wirkungsstätte. Allein das Verhältnis zu Mannheims Manager Marcus Kuhl scheint ein wenig getrübt zu sein. Angeblich soll sich der abfällig über seinen ehemaligen Angestellten geäußert haben. "Wenn Kuhl meint, dass er so etwas nötig hat, dann ist das seine Sache. Darauf möchte ich lieber nicht antworten", sagt Pellegrims, "das ist nicht mein Stil."

Der Beschuldigte ist sich keines Vergehens bewusst. Laut Auskunft der Mannheimer soll Kuhl von einem Medienvertreter aufgefordert worden sein, sich negativ über die nach Berlin gewechselten Spieler zu äußern. Das Gegenteil habe er getan, meint der Manager der Adler. "Ich habe nichts Schlechtes über irgendeinen gesagt", sagt Kuhl, "mit Gross und Pellegrims haben wir drei Meisterschaften geholt, warum sollte ich da herumrühren. Die beiden hätten wir auch gerne hier behalten."

Offensichtlich viel Lärm um nichts, und gerade den wollen beide Kontrahenten vor dem heutigen Aufeinandertreffen eigentlich nicht haben. Die Berliner sind mit Erfolgen über München und Kassel blendend aus den Startlöchern gekommen, sehr zur Freude von Manager Roger Wittmann: "Wenn wir in Kassel verloren hätten, dann hätte das jeder als normal betrachtet. Wir haben aber gewonnen, und jetzt müssen wir sehen, dass wir konzentriert weiterarbeiten." Der Gegner der Berliner kommt leicht lädiert an die Spree. Zum Saisonauftakt gab es für die Adler in Nürnberg ein deftiges 0:8. "Das ist für uns uninteressant", meint Wittmann, "es kommt der dreimalige Deutsche Meister. Das ist eine Mannschaft, die am Ende wieder oben dabei sein wird." Trotzdem, sagt Wittman, würde er die Mannheimer nur um einen Spieler beneiden. "Von denen interessiert mich nur der Dietmar Hopp." Hopp ist mitnichten für seine Fertigkeiten auf dem Eis bekannt, sondern als Mäzen der Adler. Wittmanns Pendant auf Seiten der Mannheimer ist es nicht nach Scherzen zumute. "Das 0:8 liegt mir noch ganz schön im Magen", sagt Marcus Kuhl, "wir sind nun erst mal vorsichtig. Wenn wir in Berlin einen Punkt holen, dann sind wir schon zufrieden."

Durch den Umstand, dass vier Ex-Mannheimer bei den Capitals spielen, bekomme das heutige Duell natürlich eine gewisse Brisanz, meint Kuhl. Auf Berliner Seite sieht man es anders, offiziell wenigstens. "So weit ich weiß, wird auch am Freitag über dreimal 20 Minuten gespielt", sagt Mike Pellegrims. "Das ist ein Spiel wie jedes andere", meint auch sein Mannschaftskamerad Martin Ulrich. Über seine Mannheimer Zeit hat der Verteidiger der Capitals übrigens nur Gutes zu berichten. "Dort hat das Umfeld immer gestimmt", sagt Ulrich. "In den letzten Jahren haben die bei der Spielerauswahl immer die richtige Mischung gefunden."

Also ist ein Ende der großen Mannheimer Zeit - wie es Capitals-Stürmer Rob Cimetta bereits im Vorjahr prognostizierte - nicht in Sicht? "Wenn ich schon nach zwei Spieltagen wüsste, wie stark die in diesem Jahr wirklich sind", sagt Ulrich, "dann würde ich nicht als Eishockeyspieler, sondern als Prophet mein Geld verdienen."

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