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Sport: Mit Frust, Zepp und Glück

Die Eisbären gewinnen ein hart umkämpftes Spiel in Hannover mit 3:1 und kommen langsam aus der Krise

Von Christian Otto

Hannover – Die kleine Jubelarie in des Gegners Halle machte ihm sichtlich Spaß. Kurz nach Spielende fassten sich Don Jackson und das Trainerteam der Eisbären Berlin an den Händen, um sich feiern zu lassen. Es lag sicher nicht nur am 3:1 (1:1, 1:0, 1:0)-Erfolg bei den Hannover Scorpions, dass sich der Erfolgscoach einen Auftritt vor der Fankurve genehmigte. Es lag an mehr als 600 mitgereisten Anhängern der Eisbären und deren lautstarker Unterstützung, dass Jackson nach dem 7. Spieltag richtig gute Laune hatte. „Wir haben hier gegen eine gute Mannschaft gewonnen. Ich bin stolz auf meine Jungs“, sagte Jackson über sein Team, das sich nach schwachem Start sehr zu steigern wusste.

Die Dienstreise am Feiertag war für einen im Team der Eisbären besonders arbeitsreich. Torhüter Rob Zepp, der nach dem 5:1-Heimsieg am vergangenen Samstag gegen die Straubing Tigers Kevin Nastiuk ablösen durfte, musste all seine Routine zwischen die Pfosten ausspielen. Denn die Scorpions-Profis prüften den 30 Jahre alten Goalie mehrfach und brachten ihn vor allem bei ihren Überzahlspielen oft in Bedrängnis. So war es auch beim Führungstreffer für Hannover, den Ryan Maki in der 3. Minute erzielen konnte. Trotzdem reichten die Berliner Tore von Barry Tallackson (18. Minute), Travis James Mulock (31.) und André Rankel (43.), um vor 4601 Zuschauern einen verdienten Erfolg herauszuspielen.

Wenn es aus Sicht der Eisbären einen Makel gab, dann eine Personalie in eigener Sache. Verteidiger Jens Baxmann hatte sich ein frühes Foul mit Verletzungsfolge für seinen Gegenpieler geleistet. Da war erst ein hoher Stock von ihm zu sehen, dann wurden Blutspuren vom Eis entfernt. Die Berliner mussten sich von Baxmann nach dessen Spieldauerdisziplinarstrafe verabschieden und verloren kurz den Überblick. Aber die Paraden von Zepp und eine beherzte Schlussphase sorgten dafür, dass doch noch alles nach Wunsch verlief. Das dritte Berliner Tor durch Rankel war umstritten und wurde erst nach einem Videobeweis gegeben.

Aber es beseitigte die letzten Zweifel an einem souveränen Sieg, bei dem der Gegner nicht geschont wurde. Gegen Hannover wurden nur acht Strafminuten verhängt, gegen die Eisbären immerhin 70. Aber das Ruppige und das Routinierte im schnellen Spiel der Berliner sorgten eben auch dafür, dass die Scorpions dem amtierenden Meister mit Respekt begegneten und ihre Gegenwehr früh erlahmte. Christian Otto

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