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Sport: Mit Jungs von nebenan

Menezes soll Brasiliens Nationalteam umkrempeln

Der Mann überlässt nichts dem Zufall: Kaum war die Nachricht von der Verpflichtung von Mano Menezes als neuem Fußball-Nationaltrainer Brasiliens in allen Fernsehsendern des Landes verbreitet worden, zierten bedeutungsschwangere Fotos die eigene Website des 48 Jahre alten Fußball-Lehrers. Ehemalige Fußballgrößen wie Ronaldo oder Roberto Carlos gratulieren artig, auf einem anderen Bild platzierte sich Menezes neben der Bande eines Sponsors mit dem Schriftzug „Zukunft“.

Der neue Hoffnungsträger weiß sich zu inszenieren und beherrscht im Gegensatz zu seinem Vorgänger Carlos Dunga das Spiel mit den Medien. „Ich habe immer davon geträumt, eines Tages Coach des Nationalteams zu werden, und dieser Tag kam früher, als ich es erwartet habe“, ließ der Trainer von Spitzenklub Corinthians Sao Paulo wissen. Und der neue Mann verschwendet keine Zeit: Schon am Montag soll das neue Aufgebot für das erste Länderspiel unter dem neuen Chefcoach am 10. August in den USA stehen.

Luiz Antonio Venker Menezes – so heißt der neue Chef der Seleçao mit vollem Namen – muss gleich mehrere Wunder auf einmal vollbringen. Verbandspräsident Ricardo Teixeira verlangt nicht nur eine radikale Verjüngung der Nationalmannschaft, sondern auch die Rückkehr zum sogenannten jogo bonito – dem schönen Spiel. All das soll mit dem WM-Titel 2014 im eigenen Land gekrönt werden. WM-Torschützenkönig Ronaldo schickte seinem Ex-Vereinstrainer schon einmal eine freundliche Botschaft via Twitter: „Brasilien vertraut dir.“

Wie Menezes dem südamerikanischen Fußball-Giganten zurück zu altem Glanz verhelfen will, wird der seit mehr als einem Jahrzehnt erfolgreich im heimischen Vereinsfußball tätige Coach am Montag bei seiner offiziellen Vorstellung verraten. Verbandscoach Teixeira gab aber schon einmal einen wichtigen Fingerzeig: „Der neue Trainer hat mir mitgeteilt, künftig in der Nationalmannschaft wieder verstärkt Spieler zu berücksichtigen, die in der brasilianischen Liga spielen.“

Die erste Resonanz auf die Verpflichtung des erfolgreichen Vereinscoaches im Land des fünfmaligen Weltmeisters ist durchweg positiv: „Er bringt alles mit, um große Arbeit leisten zu können“, loben Altstars wie Zico und Romario. Menezes gilt als Spezialist für Wiederaufbaufhilfe. Die Traditionsklubs Gremio Porto Alegre und Corinthians Sao Paulo fanden unter seiner Regie den Weg zurück in die erste brasilianische Liga. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen für ein Land, das fußballerisch am Boden liegt.

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