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Sport: Mit Verspätung ins Finale

Für Markus Pröll wird der heutige Mittwoch ein ruhiger Tag. Der Torhüter des 1.

Für Markus Pröll wird der heutige Mittwoch ein ruhiger Tag. Der Torhüter des 1. FC Köln muss nicht zu Fuß von Leverkusen nach Köln laufen. Den 25-Kilometer-Marsch hatte Pröll versprochen, wenn seine Mannschaft Bayer Leverkusen im Halbfinale aus dem DFB-Pokal wirft. Fast wäre den Kölnern diese Sensation sogar gelungen. Doch am Ende eines dramatischen rheinischen Derbys siegte der Favorit vor 22 500 Zuschauern in der ausverkauften Bayarena. Das Duell des Tabellenersten der Bundesliga gegen den Tabellenletzten endete 3:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung. Torhüter Pröll wurde zunächst von einem eigenen Mitspieler bezwungen - Marc Zellweger hatte den Ball ins eigene Netz geschossen. In der letzten Minute der regulären Spielzeit traf Rigobert Song zum Ausgleich. Doch nach Treffern von Zivkovic und Schneider in der Verlängerung fahren nun die Leverkusener zum Pokalfinale nach Berlin und treffen dort am 11. Mai auf Bayern München oder Schalke 04.

Die Gäste hatten alles versucht, ihren Schlussmann zu seinem langen Marsch durchs Rheinland zu zwingen. In der Defensive dicht gestaffelt, im Mittelfeld mit schnellen Pässen - so setzten sie die Leverkusener engagiert unter Druck. "Unsere Konter sind nicht zielsicher genug", bemängelte allerdings Trainer Friedhelm Funkel.

Die Kölner sorgten in der regulären Spielzeit im eigenen Strafraum für größere Aufregung. Vor der Halbzeit fälschte Thomas Cichon nach einer Ecke von Ze Roberto den Ball so unglücklich ab, dass er an die Latte des eigenen Tores flog. Eine Viertelstunde nach dem Seitenwechsel traf tatsächlich ein Kölner - Marc Zellweger sprang in eine Flanke von Oliver Neuville hinein und verlud Torhüter Pröll. Friedhelm Funkel stand mit starrem Blick an der Seitenlinie und schüttelte den Kopf.

Nach dem Tor zogen sich die Gastgeber zurück. Die Kölner rannten an. Zunächst vergab Markus Kurth, der allein vor Leverkusens Torhüter Hans-Jörg Butt auftauchte, aber scheiterte. In der letzten Minute kamen die Kölner - die nach einem unnötigen Tritt des eingewechselten Georgi Donkow gegen Michael Ballack mit einem Mann weniger auf dem Feld standen - zum ersten Eckball. Die Hereingabe landete auf dem Kopf von Song und danach im Tor. Funkel jubilierte an der Seitenlinie. Verlängerung. Nun offener Schlagabtausch. Großchance für Kölns Laslandes - knapp am Tor vorbei. Schuss von Leverkusens Ballack - Pfosten. Ein unglaubliches Derby.

Köln blieb mit zehn Mann gleichwertig, die Fans des Außenseiters waren stimmlich obenauf. Doch am Ende entschied Zivkovic mit einem Schuss aus 16 Metern das Spiel. Kurz vor Schluss schloss Bernd Schneider noch einen Alleingang erfolgreich ab. Draußen am Rand stand der vom Feld verwiesene Donkow und schaute zu. "Tut mir Leid für die Mannschaft", sagte er nur.

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