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Robert Kubica fährt im Renault eine starke Saison.

© dpa

Mitfavorit in Montreal: Robert Kubica: Doppelt zu Hause

Nicht nur im Team von Renault fühlt sich Robert Kubica wohl, auch der Formel-1-Kurs in Montreal liegt dem Polen. Dabei hat er nicht nur gute Erinnerung an den Grand Prix von Kanada.

2007 raste Robert Kubica in Montreal in eine Mauer, den Crash überstand er wie durch ein Wunder fast unverletzt. 2008 stand er dann ganz oben auf dem Podium – bei seinem ersten Sieg, dem einzigen für BMW-Sauber in der Formel 1. Und auch in diesem Jahr gehört der Pole zu den Geheimfavoriten. Auch deshalb, weil er es mag, „wenn die Mauern nah an der Strecke sind“. Er ist ein Fan von Stadtkursen, was er zuletzt mit Platz drei in Monaco unter Beweis stellte. „Wenn man sich keinen Fehler leisten kann, komme ich immer gut zurecht“, sagt Kubica. „Diese Strecken passen einfach zu meinem Fahrstil.“

Der Pole ist zusammen mit dem Renault-Team wohl die große Überraschung des ersten Saisondrittels. Nach dem unfreiwilligen Abgang von Flavio Briatore hat sich rund um Kubica und den neuen Teamchef Eric Boullier eine Mannschaft zusammengefunden, die inzwischen zeitweise sogar bessere Auftritte hinlegt als das Team um Fernando Alonso 2008 und 2009. „Vor fünf Monaten haben wir noch nicht mal gewusst, ob es uns überhaupt weiter geben wird, jetzt habe ich schon zweimal auf dem Podium gestanden, ich glaube, das kann sich schon sehen lassen“, freute sich Kubica in Monaco. „Niemand hätte vor dem Start der Saison einen Euro auf uns gesetzt. Aber wir haben guten Speed gezeigt, besonders in Monaco.“

Kubica geht es bei Renault ausgesprochen gut

Kubica geht es in seiner neuen Umgebung ausgesprochen gut – bei Renault scheint er sich menschlich besser aufgehoben zu fühlen als in seiner Zeit bei BMW. Zwischen den Zeilen klingt das zumindest immer mal durch, auch wenn er es nicht offen sagt. „Wenn man zu einem neuen Team kommt, versucht man, mit den Ingenieuren und Mechanikern eine gute Beziehung aufzubauen“, sagt er. „Vor allem bei Problemen ist es hilfreich, wenn man gut miteinander auskommt und sich respektiert. Das tun wir, insofern gibt es da nichts zu verbessern. Alles läuft gut.“

Es sei einfach ein wichtiger Unterschied, ob ein Team einem zuhöre und seinen Einschätzungen zustimme – oder nicht: „In einigen Punkten haben sie das sofort getan, in anderen hat es vielleicht ein bisschen länger gedauert. Ich kam ja auch aus einem Team mit einer ganz anderen Mentalität. Ganz am Anfang wusste man bei Renault ja auch nicht, was ich wirklich kann.“ Der Grand Prix von Kanada könnte nun wieder einen Erfolg bringen – auf dem Circuit Gilles Villeneuve geht es vor allem darum, in den Schikanen gut mit den relativ hohen Randsteinen zurechtzukommen; und das kann der Renault nun einmal besonders gut.

Ein Traum von Kubica wird sich allerdings so schnell nicht erfüllen. Nach der Vertragsverlängerung von Felipe Massa haben sich die Wechselambitionen des Polen zu Ferrari erst einmal zerschlagen. So wird er bei Renault bleiben und versuchen, das zu verwirklichen, was ihm Mehrheitseigentümer Gerard Lopez bietet: Bei Renault könne er ein maßgeschneidertes Team um sich herum aufbauen. „Wir binden ihn so intensiv wie möglich ins Team ein“, sagt Lopez „Hier wird dazu angehalten, so viel zu sagen, wie er kann. Das passt gut zusammen. Ich habe ihn nie so viel lachen gesehen wie jetzt.“

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