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Hans Meyer

© dpa

Mönchengladbach: Meyer reagiert gelassen auf Protestbrief

Über den Protestbrief von Gladbach-Spielern an ihren Verein konnte Trainer Hans Meyer zwar nicht lachen, ernst genommen hat er ihn aber auch nicht. Borussen-Idol Günter Netzer findet, dass es der Mannschaft an Persönlichkeiten mangelt.

Trainer Hans Meyer hat auf die sogenannte "Brief-Affäre" bei Borussia Mönchengladbach gelassen reagiert. "Gelacht habe ich natürlich nicht darüber. Ich habe auch mit dem Präsidium darüber gesprochen. Aber die Form des Schreibens und wie es überreicht worden ist, kann ich nicht ernst nehmen", sagte der 66 Jahre alte Coach des Tabellenletzten am Donnerstag. Außerdem betonte Meyer, dass sein Name in dem Schreiben gar nicht auftauche. Insgesamt hätte man das alles unter vier Augen klären können. Dieser Weg sei aber lächerlich, so der Trainer.

Spieler wollten Solidarität bekunden

Eine Boulevard-Zeitung hatte am Dienstag von einem Spieler-Aufstand gegen den Gladbacher Trainer berichtet und sich dabei auf ein mehr als vier Wochen altes Schreiben der Mannschaft berufen, das im Trainingslager Mitte Januar an Klubchef Rolf Königs überreicht wurde. Darin ging es um die personellen Veränderungen im Klub, der mehr als ein halbes Dutzend Profis aussortiert hat. "Wir wollten mit dem Brief unsere Solidarität mit den betroffenen Spielern zeigen", erklärte der neue Mannschaftskapitän Filip Daems.

Der frühere Borussen-Profi Günter Netzer kritisierte die Reaktion des Teams. "Ich finde es sehr seltsam, dass die Spieler sich in einem Brief an den Vorstand wenden müssen, um ihre Meinung kund zu tun. Dies ist für mich eine Bankrotterklärung und zeigt, dass diese Mannschaft keine Persönlichkeiten hat", sagte Netzer dem DSF.

Meyer meinte zudem, dass es gar nicht Sache der Spieler sei, sich dazu zu äußern. "Das geht die Spieler letztlich gar nichts an. Das ist Sache des Vereins. Es geht dabei ausschließlich um das Interesse des Klubs", sagte der Coach. Selbst der ausgemusterte Sascha Rösler, mittlerweile beim TSV München 1860 aktiv, erklärte: "Es geht in dem Brief nicht ausschließlich um Hans Meyer, sondern um die generelle Art und Weise, wie mit den Spielern umgegangen wird. Aber es ist auch nicht so, dass uns der Kopf abgerissen wurde." (sg/dpa)

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