zum Hauptinhalt

Sport: Momente des Glücks - aber jetzt müssen alle Berliner Spieler hellwach sein (Kommentar)

Einer der größten Feinde von Herthas Trainer Jürgen Röber ist die Euphorie. Einer wie er, der selbst lange auf zwei Kontinenten bei vielen Klubs Fußball gespielt hat, weiß, wie schnell Momente des Glücks vergehen.

Einer der größten Feinde von Herthas Trainer Jürgen Röber ist die Euphorie. Einer wie er, der selbst lange auf zwei Kontinenten bei vielen Klubs Fußball gespielt hat, weiß, wie schnell Momente des Glücks vergehen. Wenn lange nach dem großartigen 2:1-Sieg gegen Chelsea noch 50 000 Fans im Olympiastadion freudetrunken davon singen, alles, nur nicht nach Hause gehen zu wollen, wenn die Hertha-Anhänger an den Bildschirmen nicht im Traum daran denken, wegzuzappen, sondern unbedingt hören wollen, was Ali Daei, Michael Preetz oder eben Röber zu sagen haben, dann kann der Trainer bremsen wie er will.

Einfach nur genießen möchte man den Augenblick eines tollen Fußballabends, den nach 20 Jahren Abstinenz im europäischen Geschäft am Dienstag eine Berliner Mannschaft bot, die ihrem momentanen Verletzungspech zum Trotz gegen den Favoriten über sich hinauswuchs. Die erst frech, dann clever und später aufopferungsvoll spielte und kämpfte. Man möchte das alles möglichst lange festhalten: die Stimmung im Stadion, das Ausbleiben der befürchteten Randale von Hooligans und natürlich den Tabellenstand. Und ein wenig muss doch auch Träumen erlaubt sein. Träumen von vielen weiteren großen Fußballerlebnissen im Olympiastadion, gerne mit weniger Chaos an den Eingangstoren für die Besucher, aber dafür mit Toren gegen den AC Mailand oder Galatasaray Istanbul.

Sollen die Fans doch weiterträumen, sagt sich Jürgen Röber. Er lebt lieber in der Realität. Soll heißen: Am Sonnabend in Unterhaching müssen alle hellwach sein. Zumindest die Spieler. Damit das Glücksgefühl nicht allzu schnell vergeht.

seb

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false