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Dem zwölften Mann gefällt das: Mario Gomez feiert mit Bastian Schweinsteiger vor den Zuschauern sein 118. Bundesligator.

© reuters

München - Wolfsburg 2:0: Bayern gewinnt und besänftigt die Fans

Ein schöner Tag für den zwölften Mann: Mario Gomez und Arjen Robben treffen für Bayern beim mühevollen 2:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg.

München - Arjen Robben war sein Treffer ein wenig peinlich. Dabei ging es weniger darum, dass „es nicht mein schönstes Tor war“, sondern darum, dass er sich als Dieb wider Willen fühlte. Der eingewechselte Ivica Olic hatte den Ball mit einem schönen Lupfer in Richtung des Wolfsburger Tors befördert, „ich dachte auch, der Ball war drin“. Doch Verteidiger Felipe Lopes kratzte ihn noch von der Linie, allerdings direkt auf den Körper Robbens, von wo aus er ins Tor prallte. Es wird als Robbens fünftes Saisontor in die Annalen eingehen. „Aber eigentlich gehört das Tor Ivi“, sagte Robben. Diese Szene aus der Nachspielzeit war es, über die nach dem 2:0 (0:0) des FC Bayern gegen den VfL Wolfsburg am meisten philosophiert wurde. Und Ivica Olic, so schien es, konnte gut damit leben, als Torschütze der Herzen die Arena zu verlassen.

Ansonsten nahmen die Bayern ihren Sieg, mit dem sie die Tabellenführung verteidigten, geschäftsmäßig und mit einem Hauch von Erleichterung zur Kenntnis. Nach dem verkorksten Rückrundenstart (1:3 in Mönchengladbach) stand dieses Spiel gegen die Mannschaft des ehemaligen Bayerntrainers Felix Magath im Vorfeld unter Verdacht, womöglich den von einigen Auguren für 2012 vorhergesagten Weltuntergang ein gehöriges Stück näher zu bringen. Doch dieses Szenario wehrten die Bayern mit einer „konzentrierten, aber nicht glanzvollen Leistung“ (Sportdirektor Christian Nerlinger) ab. Kapitän Philipp Lahm sagte: „Dass wir besser spielen können, steht außer Frage. Heute wollten wir zuerst mal nichts zulassen.“ Und das gelang ganz gut.

Magath hatte seine Mannschaft wie erwartet defensiv eingestellt, mit der Maßgabe, bei Gelegenheit schnell umzuschalten. Doch wenn die Wolfsburger zum Schalthebel griffen, dann landeten sie meist im Rückwärtsgang. „Mit ein bisschen mehr Mumm wäre mehr drin gewesen“, urteilte Magath. So hatten die Bayern wie gewohnt meist den Ball, wussten damit aber wie gewohnt wenig Konstruktives anzustellen. In der 19. Minute spielte Bastian Schweinsteiger per Zuckerpass Mario Gomez frei. Doch als der realisierte, dass er nicht im Abseits stand, entglitt ihm die Kontrolle über seine Gliedmaßen. So mündete diese größte Chance der Halbzeit in einer ungelenken Akrobatikeinlage. In der 60. Spielminute gab es dann die nächste Möglichkeit. Und nach einer Freistoßflanke von Toni Kroos köpfte Gomez den Ball zuerst ins Getümmel, von dort fiel er ihm wieder vor die Füße – dann endlich: sein 17. Saisontreffer. Eine Viertelstunde vor Schluss machte Gomez dann Platz für Publikumsliebling Olic – und damit auch für die herzige Schlusspointe dieses Nachmittags.Sebastian Krass

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